Die Margetshöchheimer Mitte (MM) hatte die Wanderausstellung "Alfred Eck, die Helden von Baldersheim" nach Margetshöchheim in den Etthöferhof geholt. Sie wollte damit an Alfred Eck, der in den letzten Kriegstagen nach Verhandlungen mit den anrückenden Amerikanern sein Heimatdorf Baldersheim vor Tod und Zerstörung gerettet hat, erinnern. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Margetshöchheimer Mitte entnommen.
Eck wurde an Ostern 1945 in Aub als Deserteur und Vaterlandsverräter hingerichtet. Über seinen Tod hinaus wurde er als Deserteur und Fahnenflüchtiger diffamiert – besonders, als auf Initiative des Notars und damaligen Auber Stadtrats Kilian Angermaier die Auber Schule nach Eck benannt werden sollte. Dies scheiterte nicht zuletzt am damaligen Schulamtsdirektor Schäffer, der die Ansicht vertrat, man könne eine Schule nicht nach einem Deserteur benennen.
Zivilcourage bis zur Selbstaufopferung
Jahre später unternahm Bernhard Mader einen neuen Anlauf und beantragte, die Auber Schule nach Alfred Eck zu benennen, was allerdings der Auber Stadtrat ablehnte. Stattdessen arbeitete auf Anregung Frank Stößels eine Geschichtswerkstatt die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs auf. Die Ergebnisse wurden in der Wanderausstellung zusammengefasst, die 2022 dafür den Würzburger Friedenspreis erhielt und nun in Margetshöchheim im Etthöferhof gezeigt wird.
Die MM-Vorsitzende Ursula Grosch freute sich in ihrer Begrüßung, dass auch Hans-Rainer Eck, der Neffe des Helden von Baldersheim, der Einladung gefolgt sei. Das sei für die MM eine besondere Ehre. Kilian Angermaier habe krankheitsbedingt seine Teilnahme leider absagen müssen. Er sei der Schlüssel zu einem ehrwürdigen Gedenken an Alfred Eck. Seine Beharrlichkeit sollte uns Mut machen, nicht nachzulassen, wenn es um Zivilcourage bis hin zur Selbstaufopferung geht.
Falsch und ehrabschneidend
In die Ausstellung führte Frank Stößel, der Initiator und ehemalige Moderator der Geschichtswerkstatt ein. Fassungslos machte Frank Stößel die vom damaligen Schulamtsdirektor geäußerte Behauptung, man könne eine Schule nicht nach einem Deserteur und Verräter benennen. Alfred Eck aber war beides nicht. Stößel stellte fest: Zu Recht wurde die Behauptung des Verantwortlichen der Staatlichen Schulverwaltung und Vorsitzenden eines Lehrerverbandes als falsch und ehrabschneidend erkannt. Es wäre deshalb sehr zu begrüßen, wenn sich nun auch die im BLLV organisierte Lehrerschaft von dieser Ungeheuerlichkeit distanzierte.

