Schon bald könnten die Schüler der Rottendorfer Grundschule in digitalen Klassenzimmern unterrichtet werden. Im Rahmen des Digitalpakts zwischen Bund und Ländern hat die Gemeinde einen Förderantrag bei der Regierung eingereicht, um alle Klassenzimmer mit der entsprechenden Technik auszurüsten. Wenn der Bescheid vorliegt, kann die Ausschreibung erfolgen. Bereits früher hatte die Schule 30 Tabletcomputer für den Unterricht und 16 Leihgeräte für die Schüler zuhause erhalten. Auch besitzt die Schule einen Glasfaseranschluss und ein WLAN, das alle Klassenzimmer mit schnellem Internet versorgt.
Zu einem digitalen Klassenzimmer gehören, wie Schulleiterin Andrea Böhm im Gemeinderat vorstellte, ein sogenanntes "Smartboard", eine digitale Tafel, an die seitlich je eine analoge Tafel angebracht ist, eine Dokumentenkamera, ein Lehrercomputer, ein getrenntes Schulnetz, auf das die Lehrer zugreifen können, und die digitalen Geräte der Schüler. Es gibt außerdem eine eigene Datenwolke für die Schule, die auch für den Austausch, für Konferenzen, Elternbriefe oder als Kalender genutzt werden kann. Anders als Whatsapp entspricht sie den Richtlinien des Datenschutzes und es können sich auch Lehrer beteiligen.
Bei der Vorstellung zeigte sich, dass sich der Unterricht mit digitalen Mitteln insbesondere bei den Grundschulen noch im Aufbau befindet. Die bayerische Lernplattform Mebis steht zwar zur Verfügung, soll aber, so das Kultusministerium, möglichst nicht genutzt werden, um eine Überlastung zu vermeiden. Auch gibt es zwar eine sechsteilige computergestützte Fortbildung für die Lehrer. Die Schulleiterin hält jedoch eine praktische Fortbildung für notwendig.
Die Schüler, die sich derzeit im Heimunterricht befinden, erhalten ihren Wochenplan und Aufgaben wie gewohnt auf Papier. Ergänzend stehen auf der Plattform Padlet Materialien zur Verfügung, die sich nur über Internet abrufen lassen. Derzeit nutzen sie jedoch nur zwei Lehrer, darunter die Referendarin. Bei den Eltern scheint der internetgestützte Unterricht anzukommen. In einer Umfrage haben 71 Prozent angegeben, das System nutzen zu wollen.
Der Gemeinderat hat dem Förderantrag ohne Gegenstimme zugestimmt.