"Gemeinsam und optimistisch" möchte die Gemeinde Güntersleben ins neue Jahr starten, stellte Bürgermeister Michael Freudenberger beim Neujahrstreffen heraus. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen, der finanziellen Engpässe und einer gespaltenen Gesellschaft ist dies keine Selbstverständlichkeit. Er erwartet jedoch von den Bundestagsneuwahlen im Februar "eine echte Chance für frischen Wind und Zusammenhalt" und auch für den Ort ist er optimistisch: "2025 hat das Potential, ein wirklich gutes Jahr für uns alle zu werden", sagte er und nannte eine ganze Reihe von Bauprojekten, die die Gemeinde in diesem Jahr in Angriff nehmen möchte.
Der Bürgermeister hob die Sanierung der Festhalle hervor, die pünktlich zum Maternus-Fest beendet wurde. Zu verdanken sei dies maßgeblich auch den vielen fleißigen Händen, die beim Ein- und Ausräumen der Halle, beim Zwischenlagern in privaten Scheunen oder beim Organisieren halfen. Weitere gemeinschaftliche Großereignisse wie der Hochwasser-Einsatz der Feuerwehr im Landkreis Günzburg oder die Pflanzaktion im neu angelegten Klimawald und nicht zuletzt auch das Neujahrstreffen selbst lebten von den Ehrenamtlichen. "Diese Beispiele zeigen, dass wir hier in Güntersleben nicht nur Herausforderungen meistern, sondern auch gemeinsam großes Schaffen", sagte er. Der Ort könne sich auf "eine lebendige, engagierte Gemeinschaft" verlassen.
Ehrungen als Besonderheit der Neujahrstreffens
Insgesamt hat es im vergangenen Jahr etwa 120 Veranstaltungen der Vereine gegeben, lieferte Chris Grötzner die zugehörigen Zahlen. Als Sprecher des Vereinsrings kennt er diese genau. Grötzner war auch der, der als erster eine Ehrung erhielt. Nach zwölf Jahren gibt er sein Amt ab. Gemeinderat will er jedoch bleiben. Beruflich sei er inzwischen so eingespannt, dass er sich habe entscheiden müssen. Die Aufgaben als Vereinssprecher sind umfassend, er organisierte den Faschingsumzug, das Ferienprogramm, die Aufstellung des Maibaums oder maßgeblich auch das 900-Jahr-Jubiläum der Gemeinde. Die besondere Fähigkeit, Menschen für das Ehrenamt zu begeistern, imponierte den Bürgermeister besonders.
Die Laudatio für die beiden weiteren Ehrungen hielt Grötzner als Vereinssprecher. Auf Vorschlag der Kolpingsfamilie erhielt sie Jutta Wolf. Schon 1996 rief sie Kindergruppenstunden ins Leben, die sie 24 Jahre lang leitete. Für die Sternsinger ist sie unentbehrlich und als wäre dies nicht genug, ist sie bei der Feuerwehr engagiert. Der Weinbauverein hat seinen langjährigen Vorsitzenden Herbert Struch vorgeschlagen. Selber kein Winzer, hat der frühere Leiter der Berufsschule Karlstadt und Günterslebener Bürgermeister den Verein von 2013 bis 2023 unter anderem durch die schwierigen Corona-Jahr geführt. Für seine sportlichen Erfolge wurde der 13-jährige Julius Kräml geehrt. Als Leichtathlet der TSV Güntersleben hat er Spitzenplätze bei den Unterfränkischen Meisterschaften erreicht.
Eine Besonderheit der Günterslebener Neujahrstreffen ist, dass auch in ihrem Beruf besonders erfolgreiche Personen geehrt werden: Lukas Krämer ist einer der besten Agrarservicemeister Deutschlands. Er hat seine Ausbildung bei Agrarservice May, Retzstadt, 2024 als drittbester der Fachschule Triesdorf in Mittelfranken abgeschlossen, mit seiner Meisterarbeit hat er den ersten Platz auf Deutschlandebene erreicht. Die Auszeichnung nahm er in Bremen entgegen.
