Über den üblichen Rechenschaftsbericht hinaus bot die Bürgerversammlung in der Herzog-Hedan-Halle Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher (Parteilos) die Möglichkeit, allerlei Gerüchte zur bevorstehenden Ansiedelung einer Norma-Filiale im Gewerbegebiet "Burgleiten" zu entkräften. Bedingt durch zwar gelockerte, aber nach wie vor zu beachtende Vorgaben zur Pandemie-Bekämpfung hielt sich die Zahl der Zuhörer freilich in Grenzen. "Tragen Sie es bitte weiter", bat Rothenbucher die Anwesenden.
Resultierend aus der Größe der Herzog-Hedan-Halle war die Teilnehmerzahl an der Bürgerversammlung auf 84 begrenzt. Jedoch nur siebzig Personen, inklusive des Gemeinderates, hatten sich angemeldet. Und um jedem Einwohner die Teilnahme zu ermöglichen, war sogar ein kostenloser PCR-Test am Eingang angeboten. Der überwiegende Teil der Besucher konnte allerdings einen Impfnachweis vorlegen. So boten die eingeschränkten Rahmenbedingungen zumindest ein kleines Stück Normalität, von der sich die Bürgermeisterin im kommenden Jahr "wesentlich mehr mit dann wieder möglichen Vereinsaktivitäten und Festen erwartet."
Verzicht auf Neujahrsempfang
Dennoch kündigte Rothenbucher vorab einen erneuten Verzicht auf den üblicherweise stark frequentierten Neujahrsempfang an. Stattdessen äußerte Rothenbucher die Hoffnung auf eine große Festveranstaltung im Frühjahr 2022 zur Fertigstellung der aktuell noch nicht gänzlich abgeschlossenen Neugestaltung des Rathaus-Umfeldes.
Zwei Schwerpunktthemen in Rothenbuchers Bericht zur aktuellen Entwicklung der Gemeinde ließen die Besucherinnen und Besucher besonders aufhorchen: Im Zusammenhang mit der Erschließung des Gewerbegebiets "Burgleiten" und der Ansiedlung einer Norma-Filiale zeichnet sich laut Rothenbuchers Schilderung eine veränderte Zufahrt-Situation von der Staatsstraße 2298 in den Ort ab.
Konkrete Details erwartet die Bürgermeisterin aus einem derzeit in Ausarbeitung befindlichen Verkehrsgutachten. Als möglich scheint jedoch laut Rothenbucher, dass auf der Staatsstraße in Fahrtrichtung Waldbüttelbrunn kein Linksabbiegen in die August-Wörner-Straße mehr möglich sein wird. Von der aus wiederum erscheint ein beiderseitiges Abbiegen auf die Staatsstraße möglich, wobei in Fahrtrichtung Waldbüttelbrunn eine Einfädelspur das Abbiegen erleichtern soll. Hingegen gilt nach Rothenbuchers Ausführungen hinsichtlich einer geforderten eigenen Zufahrt zum Gewerbegebiet "Burgleiten" eine Linksabbiegespur in Fahrtrichtung Flugplatz als zwingend.
Erweiterung und Sanierung der Kläranlage
Darüber hinaus versicherte die Bürgermeisterin, dass es entgegen kursierender Gerüchte hinsichtlich der Vergabe der Grundstücke im künftigen Gewerbe- und Mischgebiet noch keine Entscheidung des Gemeinderates gebe. Mit Norma-Expansionsleiter Tobias Palm, der das Konzept der künftigen Filiale präsentierte, äußerte Bürgermeisterin Rothenbucher zur möglichen Eröffnung übereinstimmend den Wunsch, die "Lebkuchen im Jahr 2022 dort verkaufen zu können."
Zu einem Schreckgespenst unter den Besuchern avancierte Rothenbuchers Information zur Erweiterung und Sanierung der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Ahlbachgruppe. Die voraussichtlichen Kosten hierfür von mittlerweile geschätzten 20 Millionen Euro lösen nach Bestätigung durch VG-Geschäftsleiter Thomas Aufmuth mit hoher Wahrscheinlichkeit Ergänzungsbescheide aus. Die Form der Erhebung sei jedoch noch nicht geklärt, antwortete Aufmuth auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Publikum. Unter Berücksichtigung der weiteren Mitgliedsgemeinde Kist gelte es "einen salomonischen Weg zu finden, wie die Investitionskosten zu verteilen sind", sagte Aufmuth.