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Rimpar: Gramschatzer Wald: Mit Brandschneisen und festen Wasserspeichern gegen die Waldbrandgefahr

Rimpar

Gramschatzer Wald: Mit Brandschneisen und festen Wasserspeichern gegen die Waldbrandgefahr

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    Kreisbrandinspektor Michael Fleder (Mitte) empfiehlt an kritischen Stellen im Gramschatzer Wald fest stationierte Wasserspeicher, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
    Kreisbrandinspektor Michael Fleder (Mitte) empfiehlt an kritischen Stellen im Gramschatzer Wald fest stationierte Wasserspeicher, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Foto: Christian Ammon

    Die Spuren der vergangenen Dürrejahre sind im Gramschatzer Wald unübersehbar. Abgestorbene Bäume, trockenes Totholz und Laub sind auch in dem in weiten Teilen intakten Laubmischwald zu finden. "Die Wälder haben sich verändert", stellte Kreisbrandinspektor Markus Fleder bei einer Sitzung des Rimparer Waldausschusses fest. Die Brandgefahr hat zugenommen. Wie sehr, wolle er nicht beurteilen. Was ihn sorgt, ist jedoch die große Fläche und die schlechte Erreichbarkeit der Waldstücke im Gramschatzer Wald. "Wo viel ist, da kann auch viel passieren."

    Auch Betriebsleiterin Elfi Raunecker, deren Amt für ländliche Entwicklung sich seit längerem intensiv mit der steigenden Waldbrandgefahr befasst, sieht Handlungsbedarf. Auf der Fränkischen Platte sei die Lage deutlich angespannter als im Gramschatzer Wald mit seinen tiefgründigen Böden. Entwarnung für den Rimparer Forst möchte sie dennoch nicht geben. Auch hier gibt es besonders gefährdete Waldstücke. Noch immer gibt es etwa große Bestände der vom Borkenkäfer heimgesuchten, leicht entzündlichen Fichte: "Wir müssen uns alle an einen Tisch setzen", sagte sie.

    Derzeit Waldbrand-Warnstufe 4 von 5 in Unterfranken

    In Unterfranken gilt derzeit Warnstufe 4 – bei fünf möglichen Stufen. Schon eine achtlos weg geschmissene Zigarettenkippe oder der Funkenflug von Maschinen genügt, um einen Brand auszulösen. In den vergangenen Dürrejahren hat sich die Lage deutlich zugespitzt: Vor allem in der Vegetationsperiode Mai und Juni fiel ungewöhnlich wenig Regen, ab Ende Juli bis Oktober herrschte starker Wassermangel im Boden. Für Fleder ist Prävention das Gebot der Stunde: Rückegassen als Brandschneisen, fest stationierte Wassertanks im Wald und eine veränderte Ausrüstung der Feuerwehren sollen eine effektive Brandbekämpfung ermöglichen.

    Er sieht die Gemeinde Rimpar als Eigentümer und Betreiber des Waldes in der Pflicht. Immerhin muss dies nicht viel kosten: Die Rückegassen sind für die Waldbewirtschaftung ohnehin nötig und müssten freigehalten werden. "Hier haben wir die erste Chance, ein Überschlagen des Feuers zu verhindern und so den Brand begrenzt zu halten", ist der Kreisbrandinspektor überzeugt. Ein flexibler Wasserspeicher, der 25.000 Liter fasst und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt, ist schon für knapp 500 Euro zu haben. Sie könnten zudem auch für eine Bewässerung im Wald oder für Neuanpflanzungen genutzt werden. An geeigneten Stellen im Wald aufgestellt, seien sie – so Fleder – Gold wert.

    Die Ausrüstung der Feuerwehren wird schon jetzt an die neuen Anforderungen angepasst: Statt großer und schwerer Schläuche setzten die Feuerwehren wieder verstärkt auf leichtere, flexibel einsetzbare, mit Rucksäcken kombinierte Schläuche. Bedarf sieht er noch bei Arbeitsgerätschaften wie Hacken oder Rechen. Ein Tanklöschfahrzeug TLF 3000 ist bereits in den aktuellen Feuerwehrbedarfsplan für Rimpar aufgenommen.

    AELF sieht mögliche Konflikte mit dem Naturschutz

    Schwierigkeiten im Gramschatzer Wald bereiten die unterschiedlichen Zuständigkeiten. Er ist auf mehrere Kommunen, die Bayerischen Staatsforsten, viele Privatwaldbesitzer und ein 2200 Hektar großes gemeindefreies Gebiet aufgeteilt. Bürgermeister Bernhard Weidner zeigte sich dennoch entschlossen. Die Gemeinde will die Initiative ergreifen und auch über die überörtliche Forstbetriebsgemeinschaft genauere Planungen anstoßen.

    Kreisbrandinspektor Michael Fleder sieht die Gemeinde Rimpar als Eigentümer und Betreiber des Waldes in der Pflicht. Viel Kosten muss die Waldbrandvorbeugung nicht, erklärte er.
    Kreisbrandinspektor Michael Fleder sieht die Gemeinde Rimpar als Eigentümer und Betreiber des Waldes in der Pflicht. Viel Kosten muss die Waldbrandvorbeugung nicht, erklärte er. Foto: Christian Ammon

    Auch Elfi Raunecker vom Amt für ländliche Entwicklung, das die zahlreichen Kleinwaldbesitzerinnen und Kleinwaldbesitzer berät, steht hinter dem Kurs der Prävention. "Der Biodiversität ist nicht geholfen, wenn der Wald weg ist", stellte sie fest. Sie befürchtet jedoch, dass insbesondere die Rückegassen, die mit dem Mulcher freigehalten werden müssten, auf Unverständnis in der Öffentlichkeit und beim Naturschutz stoßen.

    Auch haben die Forstleute zuletzt genau die umgekehrte Linie vertreten: Um Arbeit und Kosten zu sparen, sei man dazu übergegangen, die Rückegassen zuwachsen zu lassen und nur bei Bedarf freizuschneiden, so Philipp Stamm, zuständig für die Betriebsausführung im Rimparer Wald.

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