Die Volksschule des Schulverbandes Kirchheim-Gaubüttelbrunn-Kleinrinderfeld ist „eine kindgerechte Schule, bei der insbesondere auch die Eltern eingebunden sind.“ So lautet das Ergebnis einer im vergangenen Schuljahr vom staatlichen Schulamt durchgeführten Evaluation der Grundschule mit damals 156 Schülern. Die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der bayerischen Schulen erfolgt bisher flächendeckend etwa alle fünf Jahre. Rektorin Anke Ludwig sieht mit der guten Beurteilung den Kurs der Schule bestätigt.
In dem 30-seitigen Abschlussbericht gehen die Prüfer jedoch auch auf Schwachpunkte ein. Dies betrifft die in Gaubüttelbrunn untergebrachte Mittagsbetreuung, die, so das Gutachten, in zwei „wenig kindgemäßen“ Kellerräumen des dortigen Schulhauses untergebracht sei. Sie wird derzeit von 63 Kindern in vier Gruppen genutzt. Die sanitären Anlagen seien zudem alt und renovierungsbedürftig.
Internet-Arbeitsplätze sind weder für die Lehrer noch für die Schüler vorhanden. In Kirchheim ist die Situation in diesem Fall kaum besser: Die Internetzugänge sind gesperrt, ein Nutzungskonzept für die Computer existiert nicht.
Ein weiterer wunder Punkt ist die Aufteilung auf zwei Schulhäuser. Dies habe zur Folge, dass die Kinder aus Gaubüttelbrunn und Kleinrinderfeld relativ viel Zeit im Schulbus auf der Fahrt zwischen den Ortsteilen verbringen. Manche Fachräume würden nur in einem der beiden Gebäude zur Verfügung stehen.
Lobend hervorgehoben wird dagegen die „Offenheit gegenüber dem schulischen Umfeld“. Dazu gehören die enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten, aber auch mit Vereinen, der Musikschule, dem Freibad und landwirtschaftlichen Betrieben oder dem Forstamt und vielfältige kulturelle Aktivitäten in der Gemeinde.
Besonders stellt das Gutachten den ehrenamtlichen Einsatz von Lesepaten heraus, die einmal in der Woche die Klassen besuchen und leseschwache Kinder in Kleingruppen unterstützen. Die individuelle Förderung der Schüler ist auch eine Stärke des Unterrichts. Es herrsche „ein wohlwollender Umgangston“, stellen die Kontrolleure fest, der auch „individuelle Bedürfnisse“ der Schüler berücksichtigt. Der Umgang in der „Schulfamilie“ sei von „Respekt und Wertschätzung“ geprägt.
Interessant sind die Zahlen beim Schulübertritt nach der 4. Klasse: 19 Prozent wechseln an eine Mittelschule (Bayern: 31 Prozent), 17 Prozent an die Realschule (Bayern: 27 Prozent) und 63 Prozent ans Gymnasium (Bayern: 39 Prozent). Der hohe Anteil geht auf die Nähe zur badischen Landesgrenze zurück. In Baden-Württemberg gibt es keine Begrenzung bei der Aufnahme ins Gymnasium.