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Würzburg: Gute Verwandte in durchdachter Gruppenaufstellung, aber ohne Namensschilder

Würzburg

Gute Verwandte in durchdachter Gruppenaufstellung, aber ohne Namensschilder

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    Großzügig auf kleinem Raum: Die Ausstellung ist meisterlich gehängt.
    Großzügig auf kleinem Raum: Die Ausstellung ist meisterlich gehängt. Foto: Joachim Fildhaut

    Die Winter-Gruppenausstellung im Spitäle bringt sage und schreibe 130 Werke von 70 Mitgliedern der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU). Alles passte ins Haus, weil sich die Künstlerinnen und Künstler an den Titel "Das kleine Format" hielten: Maximal 40 auf 40 – und bei Skulpturen noch mal auf 40 – Zentimeter Ausmaß hatte die Einladung erbeten.

    Diese Kunst füllt die Wände nun erstaunlich locker, obwohl und weil die dreidimensionalen Arbeiten konsequent vor weißem Hintergrund aufgestellt wurden. Schon das eine Meisterleistung der acht Juroren, die diesmal nichts auszusondern, sondern lediglich so klug wie möglich anzuordnen hatten.

    Das gelang nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich, und zwar meist recht hintergründig. Zwar kombinierten die Acht einiges auch nach Farbe. Meist aber erkannten sie tieferliegende Korrespondenzen, etwa zwischen Natura-morte-Motiven, existenzieller Bedrohung und, jetzt Kontrast, schöner Natur. Dann wieder lassen benachbarte Bilder verschiedener Schöpfer an die deutsche Nachkriegskunst denken. Oder es geht um plastisches Denken, allerdings nicht einfach im Sinn einer Illusion von Dreidimensionalität, sondern um deren Konstruktion.

    Keine Namensschilder neben den Exponaten

    Auch die Zusammenstellung lohnt also längeres Betrachten, wie fast jedes einzelne Werk. Dazu werden Besucher und Besucherinnen durch etwas angehalten, was es nicht gibt, nämlich Namensschilder neben den Exponaten. Die verleiten ja schnell dazu, nach einem ersten Blick aufs Kunstwerk den Urheber als bekannt oder unbekannt, als erkannt oder nicht erkannt einzustufen und weiterzugehen.

    VKU-Vorsitzender Harald Knobling hebt den Vorteil der rein formalen Vorgabe des kleinen Werks hervor: Anders als bei der Ausschreibung eines gemeinsamen Themas konnte hier jeder seinen eigenen künstlerischen Ansatz verfolgen und zeigen, wo er momentan in seiner Entwicklung steht. Und die Kunstschaffenden nutzten die Chance – die meisten Exponate entstanden in jüngster Zeit, wenn nicht sogar gezielt für diese Ausstellung.

    Knobling wundert sich nur, dass das Höchstformat 40 x 40 zu solch einem Schwung quadratischer Bilder führte: "Aber das ist ja auch die größtmögliche Fläche." Das Gros der Ausstellungsstücke sind Gemälde, daneben wenige Fotografien und Druckgrafik oder andere Auflage-Techniken, die einer Veranstaltung ja leicht den – grundsätzlich unverdienten – Hauch des Kommerziellen einbringen. Als Präsentation von Weihnachtsschnäppchen ist die VKU-Winter-Gruppenausstellung jedenfalls nicht gedacht.

    "Das kleine Format", bis zum 29. Dezember Di. bis So. 11 bis 18 Uhr.

    Höher als 40 Zentimeter sollte kein Kunstwerk aufragen.
    Höher als 40 Zentimeter sollte kein Kunstwerk aufragen. Foto: Joachim Fildhaut
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