Für Hugo Neugebauer war es die letzte Meisterfeier in seiner Amtszeit als Präsident der Handwerkskammer Unterfranken. Für die 314 Jungmeister aus 15 Berufen, die in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) ihre Meisterurkunden erhielten, ein großer Schritt in ihrer beruflichen Laufbahn. „Sie stehen als Meister nicht nur für qualitativ hochwertige Handwerksarbeit, Sie sind auch Vorbild für die kommende Generation von Handwerkern“, lobte Neugebauer die erfolgreichen Prüflinge, darunter 19 Frauen.
Auch in Zeiten des Fachkräftemangels hatte die Handwerkskammer keine Schwierigkeiten, die etwa 600 Plätze fassenden Mainfrankensäle mit den Geehrten, Angehörigen und Ehrengästen zu füllen. Mit dem Meistertitel stehen ihnen alle Wege offen. Einige kündigten noch auf der Bühne an, das Geschäft ihrer Eltern zu übernehmen, andere wollen zunächst bei ihrem Arbeitgeber bleiben oder wagen den Schritt in die Selbstständigkeit.
Neugebauer appellierte an die Jungmeister, auch weiterhin aktiv im Handwerk mitzumischen. Er selber wolle „keine Minute“ seines ehrenamtlichen Engagements missen. Als ehrenamtlicher Präsident der Handwerkskammer hat Neugebauer zehn Jahre an der Spitze der unterfränkischen Handwerker gestanden und insgesamt zwanzig Meisterfeiern geleitet. In dieser Zeit habe er rund 6000 Jungmeistern die Hand geschüttelt und ihnen zu ihrer hervorragenden Leistung gratuliert. Darüber hinaus war er in dieser Zeit als Obermeister der Metzgerinnung und als Kreishandwerksmeister aktiv, auch dies sind Ehrenämter. Das Präsidentenamt übergibt er am 15. Dezember an seinen Nachfolger.
In einer kurzen Diskussionsrunde mit Regierungspräsident Paul Beinhofer stellte Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, die besondere Bedeutung der bis in die Zünfteordnung des Hochmittelalters zurückreichende Selbstverwaltung für ein lebendiges Handwerk und seine Verankerung in der alltäglichen Praxis heraus. „So viel Staat wie nötig, so viel Eigenverwaltung wie möglich“, folgerte er daraus. So seien es die Handwerker selber, die die Prüfungen abnehmen, die die Prüfungsordnung verfassen und die bei der Ausbildung auf die Qualität achten.
Auch das Amt des Präsidenten oder die Vollversammlung, das oberste Gremium des unterfränkischen Handwerks, werden von Ehrenamtlichen getragen. Bis auf eine geringe Aufwandsentschädigung gibt es kein Geld. Etwa 3200 Menschen übernehmen in Unterfranken Aufgaben wie diese.
Beinhofer stellte den Handwerksmeister als Vorbild im Ort heraus: „Ein Meister stellt schon etwas dar“, sagte er. Einfach nur „zu mosern“ gelte nicht. Wichtiger sei es, sich einzubringen und auf die Politik mit neuen Ideen und den Sorgen des Handwerks zuzugehen. Allerdings ist es nicht ganz einfach, junge Menschen für ein Ehrenamt im Handwerk zu begeistern: Sowohl die vor zehn Jahren von der Handwerkskammer gegründete Akademie des Ehrenamts als auch ein Verein sind wegen mangelnder Beteiligung wieder verschwunden.
Jungmeister aus Unterfranken Die besten 20 Prozent erhielten die Urkunden des Bayerischen Meisterpreises von Regierungspräsident Paul Beinhofer überreicht. Aus unserem Verbreitungsgebiet sind das: Kfz-Techniker: Thomas Biermann (Würzburg), Konrad Knauer (Würzburg), Andreas Jetschke (Würzburg), Thomas Busch (Giebelstadt), Philipp Wolf (Güntersleben), Marcus Blum (Unterpleichfeld), Christian Strobel (Volkach), Sebastian Düring (Iphofen), Martin Baum (Schweinfurt), Philipp Wolf (Grettstadt), Dominik Mühle (Bad Kissingen), Dennis Moser (Igersheim) Feinwerkmechaniker: Sebastian Franke (Eisingen) Landmaschinenmechaniker: Julian Liebenstein (Gelchsheim), Timo Hombach (Kleinrinderfeld), Philip Dömling (Aubstadt), Georg Orth (Karlstadt) Friseur: Svenja Lochner (Güntersleben) Installateur und Heizungsbauer: Steffen Schmitt (Himmelstadt), Bastian Roderer (Zell), Martin Lindner (Rüdenhausen) Elektrotechniker: Fabian Müller (Retzstadt), Benedikt Rumpel (Zeuzleben), Martin Schmitt (Dittelbrunn), Stefan Engelbrecht (Röthlein), Jakob Hofstetter (Üchtelhausen), Manuel Gräf (Saal), Michael Börner (Nordheim vor der Rhön), Manuel Metz (Burkardroth) Straßenbauer: Oliver Hahn (Gerolzhofen) ca