Der Würzburger Stadtteil Heidingsfeld hat zwei neue Gesichter. Die Sozialpädagoginnen Petra Neckermann und Andrea Dehler haben die Aufgabe, „an der Entwicklung des Stadtteils mitzuwirken“, wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Stadt und Diakonischem Werk Würzburg heißt. Der evangelische Sozialverband hat denn auch das „Stadtteilprojekt Heidingsfeld“ entwickelt.
Nun wird der 1930 eingemeindete Vorort oft als besonders gut funktionierender Stadtteil dargestellt, dessen Bewohner sich stark mit dem Gemeinwesen identifizieren. Warum sollte ein verstärktes Engagement notwendig sein, und dann auch noch ein sozialpädagogisches?
Entwicklung im Auge behalten
Andreas Schrappe ist stellvertretender Geschäftsführer der Würzburger Diakonie und leitet das Evangelische Beratungszentrum. Ihn beeindruckt, dass Heidingsfeld sich nicht auf seinem guten Ruf ausruhen will. Vielmehr müsse „ein Stadtteil seine Entwicklung immer im Auge behalten. Wer nicht aktiv gestaltet, fällt zurück“, erklärte der Psychologe bei der Auftaktveranstaltung des „Stadtteilprojekts Heidingsfeld“ in den Räumen der (katholischen) Kirchengemeinde St. Laurentius.
Es trafen sich gut 20 Bürger und Vereinsvertreter zu einem Austausch über das Zusammenleben in ihrem Stadtteil. Auch die städtische Sozialreferentin Hülya Düber nahm an dem Treffen teil. Sie ordnete das Projekt in die allgemeine Stadtentwicklung und in das Konzept zur Bewältigung der aktuellen kommunalen Aufgaben ein.
Großes Interesse der Bürger
Einigkeit bestand darin, dass Heidingsfeld mit einem bunt gefächerten Gemeinschaftsleben aufwartet. Sport-, Kultur- und Sozialraumangebote sind zahlreich vorhanden und werden von vielen Bürgern genutzt. Die Einbeziehung weiterer Menschen blieb aber dennoch eine offene Frage, der sich die Diakonie in Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg nun in besonderer Weise stellen will.
Anfang des Jahres startete die Diakonie im Städtle. Vor der Auftaktveranstaltung in dieser Woche hatte es schon viele Kontakte zu den Vereinen, Pfarreien, Parteien und Bürgern des Stadtteils gegeben. Hierbei hatte sich ein hohes Interesse der Bürger an ersten Ideen der Initiative gezeigt.
Sprechstunde mit Sozialberatung
Wichtig ist allen Beteiligten, dass den Quartiersbewohnern nichts von außen übergestülpt wird. Da trifft es sich gut, dass die beiden Sozialpädagoginnen seit Jahren in Heidingsfeld wohnen und sich selbst als „gut vernetzt“ bezeichnen.
Sie wollen vor Ort eine Ergänzung für die vielfältigen Angebote im Stadtteil sein und aktiv Anteil daran haben, bestehende Angebote zu erhalten, bekanntzumachen, vielleicht auch neu zu beleben. Ihnen geht es darum, „die Lücken zu finden, wo jemandem etwas fehlt“, und Menschen zu erreichen, die noch nicht wissen, wo sie Hilfe und Angebote finden können.
Derzeit sind sie auf der Suche nach geeigneten Räumen im „Städtle“, in denen eine Anlaufstelle für Ideen und Gestaltung eingerichtet werden soll. Dort soll zudem eine Sprechstunde mit Sozialberatung angeboten werden. Auch ohne Räumlichkeiten sind beide schon ansprechbar und offen für Anregungen aller Art. Finanziert wird das Stadtteilprojekt durch die Deutsche Fernsehlotterie und Eigenmittel der Diakonie.
Weitere Informationen im Internet:
Sozialdienst.neckermann@diakonie-wuerzburg.de oder Tel. (01 59) 04 66 69 85.