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Grombühl: Hermine hat jetzt eine Lagerhalle

Grombühl

Hermine hat jetzt eine Lagerhalle

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    Junge Studenten sortierten am Tag der offenen Tür gespendete Kleidung, die jetzt in einer Lagerhalle für längere Zeit aufbewahrt werden kann.
    Junge Studenten sortierten am Tag der offenen Tür gespendete Kleidung, die jetzt in einer Lagerhalle für längere Zeit aufbewahrt werden kann. Foto: Daniel Peter

    Endlich wurden sie fündig. Und dass es sich bei der Lagerhalle auch noch um eine sehr gute Kombination aus Lage, Kosten und Größe handelt, freut die am Projekt Hermine Beteiligten ganz besonders. In der Rotkreuzstraße 10 in der Nähe des Hauptbahnhofes haben sie ihr neues Zuhause gefunden - zumindest für ein Jahr.

    Die Lagerhalle verändert vieles

    Bei Hermine handelt es sich um ein Würzburger Projekt des Vereins Mobile Flüchtlingshilfe, um bedürftigen Menschen in Brennpunktregionen, denen der Staat nicht ausreichend hilft, mit dem Nötigsten wie Schlafsäcke, Isomatten, Zelte und Kleidung zu versorgen. Christian Ludwig ist der Projektleiter von Hermine und erläutert die Bedeutung des neuen Standorts: "Während wir bisher Spendenaufrufe erst starten konnten, nachdem ein Hilferuf aus einer Region kam und wir mehrere Wochen für Hilfsspenden und dem Aufbau von Annahmestellen einplanen mussten, wird sich mit der Lagerhalle viel zum Positiven verändern."

    Engere Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen geplant

    Nun sollen das ganze Jahr über Spenden angenommen und diese in der neuen Halle gelagert werden. Tritt eine akute Notsituation in Europa auf, so kann augenblicklich gehandelt werden. "Wir wollen innerhalb von 72 Stunden die Hilfsgüter direkt in die Brennpunktregion befördern können. Denn die Menschen vor Ort brauchen unsere Hilfe so schnell wie möglich", erklärt der 26-jährige Student der Politikwissenschaften. Dazu wollen sich die Hermine-Verantwortlichen zukünftig noch enger mit anderen Hilfsorganisationen vernetzen, um zuverlässig und auf schnellem Wege Nachricht über neue Krisengebiete zu erhalten. Bisher starteten sie bereits 20 Hilfstransporte in sechs verschiedene Länder Europas. "Die humanitären Brennpunkte sind meist auf den gängigen Fluchtrouten vor Ländergrenzen, in die die Flüchtlinge einreisen möchten, aber die Grenze geschlossen ist", erklärt Ludwig.

    Die Projektverantwortlichen von Hermine berufen sich auf die Grundwertecharta der europäischen Union. Sie wollen die Grundrechte der Menschen schützen so weit sie können, wenn der Staat dieser Aufgabe nicht nachkommt. Dazu gehört es, den Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, zumindest mit den Utensilien auszustatten mit denen sie den Witterungen nicht mehr so ausgesetzt sind.

    Ein Transporter soll angeschafft werden

    "Neben einer Reihe an griechischen und italienischen Inseln sind vor der serbischen Grenze und in Norditalien derzeit große Ansammlungen von Flüchtlingen in prekären Verhältnissen, um die sich die Staaten nicht ausreichend kümmern." Am letzten Sonntag öffneten sie ihre Halle zum ersten Mal für Besucher zu einem Tag der offenen Tür. Zum ersten Mal konnten auch Kleiderspenden abgegeben werden. Schon der erste Tag scheint sich dahingehend gelohnt zu haben. Eine ganze Reihe an Säcken mit Kleidung, Schuhen und Isomatten liegt auf dem Tisch zum Sortieren eine ganze Menge mehr schon in den Kartonagen verpackt. Immer Donnerstags und Sonntags von 14 bis 20 Uhr nehmen sie Kleiderspenden an. Platz bietet der rund 300 Quadratmeter große Lagerraum genügend.

    Eingeteilt in eine Logistik,- Admin,- und ein Projektteam soll der Ablauf von der Warenannahme über die Weitergabe bis hin zu Ideen über neue Anschaffungen und Projekte reibungslos funktionieren. "Wir möchten uns unbedingt einen eigenen Transporter zulegen, um auch selbstständig Transporte in Krisengebiete machen zu können", erklärt Ludwig. Finanziert wird das ganz Projekt neben Benefizveranstaltungen in erster Linie über Patenschaften. Aktuell rund 150 Paten in Form von Privatpersonen und Firmen unterstützen das Projekt mit einem bestimmten Geldbetrag jährlich. 

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