Nur einen engen finanziellen Spielraum ermöglicht der von Kämmerer Manuel Engels dem Gemeinderat zur Verabschiedung vorgelegte Haushaltsentwurf für das laufende Jahr. Aus dem um 619.445 Euro höheren Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von 8.940.165 Euro ist eine Zuführung von 240.355 Euro in den auf 2.544.010 Euro gesunkenen Vermögenshaushalt möglich. Das Gesamtvolumen mit 11.484.175 Euro reduziert sich jedoch nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr (11.785.730 Euro).
Ein wesentlicher Grund dafür ist eine durch den Kreistag noch zu beschließende, und sehr wahrscheinlich deutlich höhere Kreisumlage. Diese veranschlagte der Kämmerer mit 49 Prozent statt mit zuletzt 44 Prozent. Der daraus sich ergebende Betrag von 2.024.362,48 Euro an den Landkreis stellt laut Engels den größten Ausgabeposten im gesamten Haushalt dar. Die Beschlussfassung durch das Gremium zum Haushaltsplan, Investitionsprogramm, Finanzplan, Stellenplan sowie der Haushalt-Satzung erfolgte jeweils einstimmig.
Ein Haushaltsplan mit Maß und Ziel
Den im Finanzausschuss vorberatenen Etat-Vorschlag bezeichnete Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher (parteilos) als "Haushaltsplan mit Maß und Ziel." Gründe dafür ergeben sich aus den für die Gemeinde Hettstadt anstehenden Herausforderungen durch verschiedene Großprojekte. In diesem Zusammenhang appellierte die Bürgermeisterin an das Gremium, sich "bei Entscheidungen auf den Pflichtaufgaben gerichtete Investitionen zu beschränken und stets gewissenhafte Entscheidungen zu treffen." Ihren Appell begründete Rothenbucher mit den finanziellen Herausforderungen, die sich aus der anstehenden Sanierung der Herzog-Hedan-Halle, dem Neubau der Verbandskläranlage Ahlbachgruppe Hoch 5 sowie den Schulstandort ergeben.
Unbenommen von der Beschlussfassung zum Haushalt blieben die bereits kurz vor dem Jahreswechsel durch die Grundsteuerreform notwendig gewordenen Festsetzungen zu den Grundsteuer-Hebesätzen. Diese wurden zur politisch beabsichtigten Aufkommensneutralität mit 566 Prozent bei der Grundsteuer A sowie 300 Prozent für die Grundsteuer B festgelegt.
Personalkosten sind drastisch gestiegen
Nach der Prognose von Kämmerer Manuel Engels sinkt die Steuerkraft der Gemeinde im Jahr 2025 gegenüber dem Vorjahr um 5,40 Prozent. Zum Ausgleich geht der Kämmerer von einer auf 1.515.400 Euro gestiegenen staatlichen Schlüsselzuweisung aus. Konstant als wichtigste Einnahmequelle für die Gemeinde Hettstadt erweist sich mit 2.880.000 Euro die Einkommensteuerbeteiligung. Sie deckt damit 32 Prozent der Gesamteinnahmen des Verwaltungshaushaltes.
Mit voraussichtlich 1.907.520 Euro erreichen die Gesamtpersonalkosten im Jahr 2025 einen um 197.300 Euro gestiegenen Höchstwert. Begründet seien diese durch im Vorjahr deutlich überschrittene Personalkosten für beide Kinderhäuser. Einem Straßenunterhaltszuschuss von 38.700 Euro stehen Ausgaben zur laufenden Maßnahme in Adlergasse, Kirchgasse von 237.400 Euro im laufenden Jahr, sowie in den Finanzplanjahren 409.700 Euro in 2026 und 77.700 Euro in 2027 gegenüber. Für den Straßenanteil zur Sanierung der Sackgasse sind im laufenden Jahr 311.000 Euro sowie weitere 217.500 Euro im Jahr 2026 eingeplant.
Sanierung der Herzog-Hedan-Halle steht an
Mit Abstand das kostenträchtigste Projekte über Jahre ist die Sanierung der Herzog-Hedan-Halle. Für den weiteren Planungsprozess sind 180.000 Euro im Haushaltsjahr 2025 vorgesehen. Im Jahr 2026 sind 200.000 Euro sowie in den Jahren 2027 und 2028 jeweils drei Millionen Euro eingeplant. Mit einer Umsetzung der Maßnahme wird frühestens Ende 2026 gerechnet.
Eine Kreditaufnahme ist im Etat 2025 nicht vorgesehen. Laut Kämmerer lassen sich die Investitionen in den Jahren 2025 und 2026 durch Rücklagenentnahmen finanzieren. Der Finanzplan sieht erst 2027 eine notwendige Darlehensaufnahme von zwei Millionen Euro vor. Der aktuelle Schuldenstand beläuft sich auf 6.027.250,21 Euro und soll durch Tilgung von 173.500 Euro bis Jahresende auf 5.854.000 Euro sinken.