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KIRCHHEIM: Im historischen Speisewagen

KIRCHHEIM

Im historischen Speisewagen

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    Als an einem Montagabend im Dezember die Sirenen aufheulten und ein Großaufgebot der Feuerwehren mit Martinshorn zum alten Bahnhof raste, war der Schrecken groß. Das erst ein Jahr vorher eröffnete, aufwendig renovierte Gasthaus stand in Flammen. Der Morgen zeigte den ganzen Schaden: die Decke war heruntergebrochen. Die Inneneinrichtung im Gastraum verkohlt und verrußt.   Ein als Wintergarten dienender Vorbau wurde ein Opfer der Flammen.

    Glück im Unglück hatten damals Inhaber Klaus Götzelmann und Gerlinde Konrad. Die besondere Attraktion der Gaststätte, ein Speisewagen der Deutschen Bahn von 1950, hatte den Brand ohne größere Schäden überstanden. Vier Monate lang hatten ihn beide eigenhändig hergerichtet. „Der Waggon war völlig verrostet und hat nach Öl gestunken“, erinnerte sich Konrad. Er bietet Platz für 30 Personen und Familienfeste. Über eine Treppe ist er mit der Gaststube verbunden. Dort waren noch lange die Schlepppferde für den Naturstein-Transport untergebracht. In der Wartehalle des vor über zehn Jahren aufgegebenen Bahnhofs an der Bahnstrecke Würzburg-Stuttgart kochen heute wie damals Peter Germer und Geschäftsführer Andi Rützel.

    „Wir waren wählerisch, sind aber zuversichtlich, dass er und seine Mitstreiterin den Betrieb in unserem Sinn weiterführen“, zeigte sich Götzelmann zuversichtlich. Die Wahl traf auf den den 35-jährigen Koch und seine Partnerin Marina Stengel. Die beiden Würzburger betreiben ein Catering-Unternehmen und eine Cafeteria im Giebelstädter i_Park. Auch konnten sie im Vorjahr ihr kulinarisches Können auf dem Kiliani Volksfest in der Almhütte des Stadlwirts unter Beweis stellen. „Wie wollen dem Umland eine fränkische und junge Küche bieten, aber auch die Würzburger aus der Stadt rauslocken“, erklärte Stengel das Konzept. Die 28-jährige gelernte Hotelfachfrau bedient die Gäste.

    Auf der Speisekarte stehen sowohl Klassiker wie deftiger Sauerbraten als auch Straußensteak oder vegetarische Gerichte. Großen Wert legen die Pächter auf Kinderfreundlichkeit. „Faire und familienfreundliche Preise“ und ein Erlebnisspielplatz mit einer überlebensgroßen Holzeisenbahn zum Herumtoben sollen Eltern und Kinder locken. Von einer „Bereicherung für den Ort“ sprach Bürgermeister Anton Holzapfel in seinem Grußwort. Er erinnerte daran, dass die Gaststätte vor dem Brand gut eingeführt gewesen sei. Erwartungen setzt er in den weiteren Ausbau des Radwegs von Würzburg nach Lauda.

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