Als am Abend des 16. März 1945 britische Flugzeuge Hunderte Tonnen Spreng- und Brandbomben über Würzburg abwarfen, befand sich der 54-jährige Otto Seidel mit seiner Familie im Luftschutzkeller der Universitätsaugenklinik am Röntgenring. Seine 41-jährige Frau Anna kniete vor einer Bank, unter der die Kinder Maria (10) und Walter (5) Schutz gesucht hatten. "Unsere Mutter sagte immer wieder mit fester Stimme: ,Ihr braucht keine Angst zu haben, uns passiert nichts.'" So erinnerte sich ihre Tochter Maria Tamm später an die schreckensvollen Minuten.
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