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Frauenland: In der Trautenauer Straße in Würzburg kehrt wieder Ruhe ein

Frauenland

In der Trautenauer Straße in Würzburg kehrt wieder Ruhe ein

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    Die neue Sitzbank in der Trautenauer Straße steht als als Symbol für das Ende eines zehnjährigen Kampfes der Anwohner - im Bild bei der offiziellen Übergabe am Sonntag: (von links nach rechts) Helge Bert Grob, Leiter des städtischen Gartenamtes, IGT-Sprecher Herbert Stapff, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und IGT-Sprecher Franz-Josef Erb.
    Die neue Sitzbank in der Trautenauer Straße steht als als Symbol für das Ende eines zehnjährigen Kampfes der Anwohner - im Bild bei der offiziellen Übergabe am Sonntag: (von links nach rechts) Helge Bert Grob, Leiter des städtischen Gartenamtes, IGT-Sprecher Herbert Stapff, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und IGT-Sprecher Franz-Josef Erb. Foto: Patrick Wötzel

    Nach einem mehr als zehnjährigen Kampf gegen die Zahlung von Straßenausbaubeiträgen ist in der Trautenauer Straße am Sonntag endgültig Frieden eingekehrt: Über 50 gut gelaunte Anwohner waren dabei, als im Rahmen des alljährlichen Straßenfestes eine von der "Interessengemeinschaft Trautenauer Straße" (IGT) gestiftete Sitzbank symbolisch an Oberbürgermeister Christian Schuchardt übergeben wurde.

    Zehn Jahre Streit mit der Stadt Würzburg gehen zu Ende

    Kürzlich bekamen die 64 Grundstückseigentümer in der Trautenauer Straße Post aus dem Rathaus: Es war die Endabrechnung der Geh- und Radwegsanierung und gleichzeitig die frohe Botschaft, dass vom Rathaus keine weiteren Beiträge mehr erhoben werden. Vor ziemlich genau einem Jahr hatten die drei Anwohner, die stellvertretend für die gesamte Straße vor Gericht gegangen waren,in zweiter Instanz beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof Recht bekommen, weil die Berechnungsgrundlage der Stadt für die Ausbaubeiträge nicht korrekt war. Einen Großteil ihrer geleisteten Vorauszahlungen bekamen die Anwohner deshalb zurückerstattet.

    Durch das jüngste Schreiben der Stadt "ist jetzt ein Schlussstrich gezogen. Die Straße ist fertig und abgerechnet, es wird keine weitere Rechnung mehr kommen", betonte Herbert Stapff, einer der Sprecher der IGT. Grund genug für die Interessengemeinschaft, das Ende ihrer zehnjährigen Auseinandersetzung mit der Stadt gemeinsam zu feiern.

    In der Trautenauer Straße sind die Anwohner näher zusammengerückt

    Symbol für das begrabene Kriegsbeil ist die schmucke neue Sitzbank auf der kleinen Grünfläche neben der Einmündung zum Lerchenweg, von der aus man fast den gesamten sanierten Teil der Trautenauer Straße betrachten kann.

    Die Anwohner haben nicht nur einen juristischen Erfolg geholt, sondern sind durch das gemeinsame Ziel auch zu einer echten Straßengemeinschaft geworden, wie Stapff betonte: "Die Zäune sind niedriger geworden und Hecken sind gerodet worden. Die Nachbarn kennen sich jetzt besser. Engagement lohnt sich, auch wenn der Weg lang und steinig ist." So ähnlich steht es auch auf einer kleinen Infotafel vor der Bank, auf der die IGT die Chronologie der Ereignisse zusammengefasst hat.

    2010 und 2011 war die Trautenauer Straße auch überregional mehrmals in den Schlagzeilen, weil die Anwohner gegen die Rodung von gut 150 Bäumen in ihrer Straße protestierten – unter anderem mit einem Trauerflor in den Bäumen. Nach dem die Bäume gefallen waren, stellten sie 150 Holzkreuze und Grablichter auf.

    2010 und 2011 war die Trautenauer Straße auch überregional mehrmals in den Schlagzeilen, weil die Anwohner gegen die Rodung von gut 150 Bäumen in ihrer Straße mit Holzkreuzen protestierten.
    2010 und 2011 war die Trautenauer Straße auch überregional mehrmals in den Schlagzeilen, weil die Anwohner gegen die Rodung von gut 150 Bäumen in ihrer Straße mit Holzkreuzen protestierten. Foto: Obermeier

    "Ich freue mich, weil sie sich freuen. Sie haben einen Großteil ihres Geldes zurückerhalten und trotzdem eine schöne Straße. Daran haben viele mitgewirkt und sich engagiert", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seinem kurzen Grußwort. Der OB erinnerte daran, dass vor allem das Engagement der IGT und von Bürgern aus zahlreichen anderen bayerischen Kommunen dazu geführt hat, dass die Straßenausbaubeiträge im Vorfeld der Landtagswahl 2018 abgeschafft wurden.

    Rechtsstreit ging durch zwei Instanzen 

    Herbert Stapff bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Solidarität – gut 20 000 Euro haben die Bewohner gemeinsam aufgebracht, um die Aktionen der IGT und den Rechtsstreit mit der Stadt durch zwei Instanzen zu bezahlen. Auch Richtung Rathaus gingen Dankesworte, namentlich an Kämmerer Robert Scheller und den Fachabteilungsleiter für Beitragserhebungen, Matthias Schrauth. "Wir haben viel gestritten und waren selten einer Meinung, aber es war immer auf einer rein sachlichen Ebene", betonte Stapff.

    Finanziert wurde die Sitzbank durch Überschüsse in der Kasse der IGT. Außerdem übergab Herbert Stapff zwei Spendenschecks in Höhe von jeweils 250 Euro an Michael Eberlein, den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates der Kirche "Unserer Lieben Frau" sowie an den Oberbürgermeister für dessen Trinkwasser-Projekt in Würzburgs Partnerstadt Mwanze in Tansania.

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