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Würzburg: Jetzt offiziell: Stadt Würzburg lehnt die Knauf-Pläne für ein Bergwerk aus Sorge um ihr Trinkwasser ab

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Jetzt offiziell: Stadt Würzburg lehnt die Knauf-Pläne für ein Bergwerk aus Sorge um ihr Trinkwasser ab

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    Die Stadt Würzburg (im Bild Oberbürgermeister Christian Schuchardt) hat jetzt formal ihre Stellungnahme zum geplanten Bergwerk bei Altertheim abgegeben. Darin wird klar: Die Sorge ums Trinkwasser ist enorm.
    Die Stadt Würzburg (im Bild Oberbürgermeister Christian Schuchardt) hat jetzt formal ihre Stellungnahme zum geplanten Bergwerk bei Altertheim abgegeben. Darin wird klar: Die Sorge ums Trinkwasser ist enorm. Foto: Thomas Obermeier, Silvia Gralla, DanielBiscan (Illustration)

    Die Stadt Würzburg sieht im geplanten Gips-Bergwerk der Firma Knauf bei Altertheim (Lkr. Würzburg) ein hohes Risiko für die Menge und Qualität ihres Trinkwassers. "Realisiert es sich, kann die Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg (…) nicht mehr sichergestellt werden." Das geht aus der offiziellen Stellungnahme zum Projekt hervor, die die Stadt nun beim zuständigen Bergamt Nordbayern eingereicht hat.

    Damit lehnt die Stadt Würzburg das geplante Gips-Bergwerk in der von Knauf beantragten Form ab: "Die Zulassungsvoraussetzungen liegen nicht vor."

    Zum Hintergrund: Der Knauf-Konzern hat in der Altertheimer Mulde ein Bergwerk zum Gipsabbau im Trinkwassereinzugsgebiet der "Zeller Quellen" beantragt. Die Hälfte des Würzburger Trinkwassers kommt von dort. Sollte das Bergwerk vom Bergamt genehmigt werden, könnte die Stadt nur auf Grundlage der jetzt verfassten Stellungnahme dagegen klagen.

    Bedenken aus der Diskussion im Würzburger Stadtrat aufgenommen

    Der Entwurf der Stellungnahme wurde in der vergangenen Woche in einer Sondersitzung des Würzburger Stadtrats ausgiebig diskutiert. "Sämtliche Bedenken wurden nun in die Stellungnahme an das Bergamt Nordbayern aufgenommen", wird Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt in der Pressemeldung zitiert. 

    Im Vergleich zum Entwurf ist die finale Version 33 Seiten länger. Ergänzt wurde jetzt unter anderem die Kritik der Stadt, Knauf würde nicht darlegen, "inwieweit das geplante Gips-Bergwerk überhaupt zur Bedarfsdeckung erforderlich ist".

    Knauf weist Vorwurf der Erpressung zurück

    Ein Absatz, der im Entwurf für Aufsehen gesorgt hatte, ist in leicht abgewandelter Form Teil der Stellungnahme geblieben. Demnach habe Knauf mitgeteilt, dass die Firma "eine Zulassung ihres Vorhabens trotz der Lage in einem Trinkwassereinzugsgebiet und einem planreifen Schutzgebiet erwartet". Sollte das Bergwerk nicht genehmigt werden, habe Knauf angekündigt, "ihre wirtschaftlichen Aktivitäten in Bayern zu überdenken".

    Knauf betonte daraufhin: "Wir weisen den Vorwurf der Erpressung entschieden zurück." Weiter hieß es: "Wir müssen selbstverständlich auch die möglichen Konsequenzen aufzeigen für den Fall, dass das Bergwerk entgegen der Faktenlage nicht genehmigt werden sollte."

    Knauf-Gutachten laut Stadt wegen schwerwiegender Fehler nicht verwertbar

    Die Stadt widerspricht zentralen Grundannahmen des Knauf-Gutachtens, etwa über die "hydrogeologischen Verhältnisse" in der Altertheimer Mulde oder die genutzten Grundwassermodelle. Davon abgeleitet seien auch die gezogenen Schlüsse falsch: "Die Fehler sind so schwerwiegend, dass die Gutachten der Antragstellerin (der Firma Knauf, Anmerkung der Redaktion) nicht verwertbar sein dürften. Sie sind jedenfalls nicht geeignet, eine negative quantitative und qualitative Beeinträchtigung des von den Zeller Stollen zur Trinkwassergewinnung genutzten Hauptgrundwasserleiters (…) sicher auszuschließen."

    Außerdem bemängelt die Stadt, dass die Knauf-Gutachter in ihrer Risiko-Analyse nicht den "Worst Case", also den schlimmsten Fall, angenommen habe: "Die Szenarien-Betrachtungen spiegeln allenfalls nur leicht ungünstige bis mittlere Verhältnisse wider." Unter anderem deshalb drohe ein Verlust von mindestens 13 Prozent des Trinkwassers – nicht nur von einem Prozent, wie von Knauf berechnet.

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