Im Dezember 2015 reisten die beiden Stadträte Emanuele La Rosa (CSU) und Antonino Pecoraro (Grüne) erstmals in die wunderschöne Stadt Siracusa auf Sizilien. Im Gepäck hatten sie Infomaterial über Würzburg. Ihr Ansinnen: Eine Städtefreundschaft mit der sizilianischen Metropole. Und im Dezember 2017 war eine große Mehrheit der Würzburger Kommunalpolitiker für diese Freundschaft.
Am Montag, 26. März, war es dann soweit: In einer feierlichen Zeremonie im Rathaus von Siracusa wurde die Städtefreundschaft zwischen Würzburg und Siracusa unterzeichnet. In den Festreden betonten Bürgermeister Giancarlo Garozzo und Oberbürgermeister Christian Schuchardt die historischen Verbindungen beider Städte und die starke deutsch-italienische Beziehung.
Beziehung soll gelebt werden
Sie sind zuversichtlich, dass die Beziehungen beider Städte nicht nur auf der Verwaltungsebene gelebt werden, sondern dass sich neben den bereits bestehenden Verbindungen viele Vereine und Institutionen beider Städte an einem Austausch beteiligen, teilt die Pressestelle der Stadt Würzburg mit.
Die Zeremonie wurde von zahlreichen Gästen aus Siracusa besucht. Schuchardt überreichte Bürgermeister Garozzo nach der Urkunden-Unterzeichnung feierlich den Tanzenden Schäfer, das ist eine Statue aus Porzellan, die seit 1980 von der Stadt Würzburg verdienten Bürgern und Bürgerinnen oder berühmten Gästen der Stadt verliehen wird. Dazu gab es natürlich auch Wein aus Würzburg, einen Silvaner vom Bürgerspital.
15-köpfige Delegation aus Würzburg
Eine 15-köpfige Delegation aus Würzburg unter der Leitung des OB und von Bürgermeister Adolf Bauer war am vergangenen Wochenende nach Siracusa gereist und hatte neben verschiedenen Einrichtungen der sizilianischen Stadt auch das Papyrus-Museum und das Museo Paolo Orsi, die beide einen Austausch mit dem Martin-von Wagner-Museum in Würzburg anstreben, besucht.
Aus diesem Grund begleitet auch Prof. Dr. Griesbach, Direktor des Museums, die Delegation. Der Vizepräsident der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, FHWS, Prof. Wolfgang Fischer, ist ebenfalls Teil der Delegation. Er will dort Verbindungen im Hochschulbereich aufbauen.
Herzlicher Empfang
Besonders herzlich wurde die Gruppe vom Italienisch-Deutschen Verein ACIT (Associazione culturale italo tedesca) empfangen. Der Vorsitzende, Rechtsanwalt Giuseppe Moscatt, und seine Frau luden die Delegation zum Abendessen ein und halfen bei der Organisation des Programms.
Beide Städte haben Gemeinsamkeiten. Sie verbindet der Baustil Barock, beide sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, Bischofssitz und wurden durch die Stauferzeit geprägt. Die Initiatoren im Stadtrat sind Sizilianer und sowohl Pecoraro als auch La Rosa sehen die Städtefreundschaft als Herzensangelegenheit. Für La Rosa sind die beiden Orte vergleichbar: Beide liegen tief im Süden des jeweiligen Landes, haben eine lange Geschichte und in etwa die gleiche Einwohnerzahl.
Laut Pecoraro verbindet Würzburg und Siracusa auf der Kirchenebene die Verehrung des heiligen Paulus. Schon im Jahr 2019 soll es eine erste Pilgerfahrt nach Sizilien geben.