Am 4. September findet der diesjährige Europäische Tag der jüdischen Kultur statt. Er steht unter dem Titel „Jüdische Sprachen“. Aus diesem Anlass veranstaltet das Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte einen Workshop „Spurenlesen – jüdische Sprachen auf dem Friedhof“.
Viele jüdische Friedhöfe in Unterfranken erinnern daran, dass es hier über Jahrhunderte zahlreiche jüdische Siedlungen gegeben hat. Es sind abgelegene Orte, oft Biotope mit einem ganz eigenen Zauber. Doch ihre eigentliche Botschaft, die Erinnerung an Menschen, die hier vor Jahrzehnten und Jahrhunderten lebten, erschließt sich kaum. Denn lange Zeit wurden die Inschriften nur in hebräischen Buchstaben verfasst.
Nathanja Hüttenmeister, Expertin für hebräische Epigraphik vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut in Essen, wird in einem ersten Teil im Johanna-Stahl-Zentrum ins Thema einführen. Dazu gehören die Besonderheiten jüdischer Friedhöfe und ihrer Steine. Sie zeigt auch, wie man sich ohne Hebräischkenntnisse den Grabinschriften annähern kann, teilt das Johanna-Stahl-Zentrum mit.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause fahren die Teilnehmer mit Pkw nach Karlstadt-Laudenbach auf den jüdischen Friedhof und wenden das Gelernte an. Die Veranstalter vermitteln gerne Fahrgemeinschaften. Georg Schnabel wird über den Friedhof führen. Zum Abschluss des Workshops wird unter Leitung von Georg Schirmer die ehemalige Synagoge in Laudenbach besichtiget und ein Ortsrundgang zur jüdischen Geschichte angeboten.
Der Workshop beginnt am Sonntag, 4. September, um 10 Uhr im Johanna-Stahl-Zentrum, Würzburg, Valentin-Becker-Straße 11, rechter Eingang. Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung unter Tel. (09 31) 1 82 75 wird gebeten. Die Teilnehmer werden gebeten, sich eine Brotzeit mitzubringen, Getränke werden gestellt. Gegen 18 Uhr endet der Workshop.