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WÜRZBURG: „Jugend musiziert“: Zehn Minuten entscheiden

WÜRZBURG

„Jugend musiziert“: Zehn Minuten entscheiden

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    Wichtige Minuten: Luisa Römer spielt beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Musikhochschule vor.
    Wichtige Minuten: Luisa Römer spielt beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Musikhochschule vor. Foto: Foto: Daniel Peter

    Um den musikalischen Nachwuchs scheint man sich in Würzburg und Umgebung wenig Sorgen machen zu müssen. Die hohe Teilnehmerzahl am bundesweiten Wettbewerb „Jugend musiziert“ vermittelt zumindest diesen Eindruck.

    Insgesamt 220 Kinder und Jugendliche haben sich am vergangenen Wochenende aus dem Gebiet Unterfranken/West in der Hochschule für Musik in Würzburg zum Vorspielen oder -singen angemeldet. Vor einer Fachjury können die jungen Musiker ihre selbst ausgewählten Stücke präsentieren und bekommen am Ende eine Bewertung, auch mit persönlichem Beratungsgespräch. Wer einen ersten Platz mit Weiterleitung erhält, hat die Möglichkeit, anschließend im März am Landeswettbewerb seines Bundeslandes teilzunehmen.

    Nervös vor dem wichtigen Auftritt

    Zu den vielen teilnehmenden Nachwuchsmusikern zählt auch die 16-jährige Luisa Römer. In wenigen Minuten beginnt ihr Vorspiel. Sie sitzt vor der Tür und wartet auf ihre entscheidenden zehn Minuten, in denen sie die Jury von ihrem musikalischen Talent überzeugen möchte. Auch wenn sie einen entspannten Eindruck macht – so kurz vor dem Auftritt kommt doch ein wenig Nervosität auf. Aber sie meistert ihr Vorspiel souverän. Die Würzburger Schülerin trägt mit ihrer Querflöte drei Stücke vor, ihr Vater Thomas Römer begleitet sie am Klavier. Über die Auswahl der Stücke entschied sie zusammen mit ihrer Musiklehrerin. Darunter sind Werke von Franz Xaver Wolfgang Mozart, Bertold Hummel und Johann Sebastian Bach.

    Wie ernst sie die Teilnahme an „Jugend musiziert“ nahm, beweist ihre lange Vorbereitungszeit. Ende September begann sie bereits mit der Vorbereitung, unterstützt von ihrer Musiklehrerin, die sie zu der Teilnahme animiert hatte. Profitiert hat sie auch von ihrem Vater, der Klavier spielt und mit dem sie zu Hause regelmäßig harmoniert.

    Musikalischer Start mit der Blockflöte

    Mit fünf Jahren begann sie, Blockflöte zu erlernen. „Meinen Eltern war es damals wichtig, dass ich zumindest ein Instrument ausprobiere“, erzählt sie. Das Instrument aussuchen durfte sie sich selbst. Wichtiges Entscheidungskriterium: Es sollte zum Klavier als Begleitinstrument passen. Nach dem Start mit der Blockflöte in der Grundschule wechselte sie anschließend nach der vierten Klasse zur musikalisch anspruchsvolleren Querflöte mit jeweils einer Wochenstunde Unterricht. Im Gegensatz zu vielen ihrer Altersgenossen, die in ihrer Kindheit auch begannen, ein Instrument zu erlernen und später aufgaben, ist sie dabeigeblieben. Von ihrem Instrument war sie allerdings nicht immer begeistert und ihre Lernmotivation hielt sich in Grenzen: „Ich habe lange Zeit immer nur das Nötigste geübt.“

    Es bedurfte eines Erweckungserlebnisses, das ihre Leidenschaft und ihren Ehrgeiz entfachte. Dieses Erlebnis machte sie vor etwa einem Jahr auf einem Musikseminar der „Jeunesses Musicales“ auf der Musikakademie Schloss Weikersheim. „Ich habe gemerkt, wie gut andere sind und wollte mich verbessern“, erinnert sie sich. Neben dem Musikunterricht und den privaten Übungsstunden mit ihrem Vater ist Luisa Römer auch dem Schulorchester beigetreten.

    Wie wichtig ist es ihr, beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ gut abzuschneiden? „Es wäre schön, wenn ich weiterkomme, aber wenn nicht, bin ich auch nicht allzu enttäuscht“, erklärt sie pragmatisch. Ihre Bewertung wird sie erst ein paar Stunden später erfahren und bei Interesse erhält sie von der Fachjury auch eine persönliche Rückmeldung zu ihrem Vorspiel. Dass sie die Musik zu ihrer Profession macht und nach dem Abitur ein Musikstudium aufnimmt, kann sich Luisa Römer vorstellen, sie ist aber noch unentschlossen. Zumindest aber für ihr Abitur wird sie wegen ihres musikalischen Engagements schon einmal eine Gutschrift bekommen.

    „Es wäre schön, wenn ich weiterkomme, aber wenn nicht, bin ich auch nicht allzu enttäuscht.“

    Luisa Römer (16), Teilnehmerin bei „Jugend musiziert“

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