Jungfernhof: Ein idyllischer Ort bei Riga und seine dunkle Vergangenheit

Am 27. November 1941 bestiegen 201 Juden aus Würzburg einen Zug, der sie in den Osten brachte. Am 1. Dezember kamen sie auf einem Bauernhof mit dem Namen „Jungfernhof“ an. Ein Ortstermin.

Main-Post-Redakteur Roland Flade im Bahnhof Skirotava bei Riga. Dort mussten die aus Würzburg deportierten Juden den Zug verlassen.
| Main-Post-Redakteur Roland Flade im Bahnhof Skirotava bei Riga. Dort mussten die aus Würzburg deportierten Juden den Zug verlassen.

Zwei Schwäne drehen in aller Seelenruhe ihre Runden auf einem kleinen Teich, Grillen zirpen und am tiefblauen Himmel stehen ein paar weiße Wattewolken. Inese hat mich an einem heißen Tag im Juli 2010 an diesen friedlichen Ort gebracht. Einmal haben wir uns verfahren, jetzt stehen wir hier, wo der zwölfjährige Herbert Mai und sein gleichaltriger Freund Fred Zeilberger aus Würzburg am 1. Dezember 1941 standen: im ehemaligen KZ Jungfernhof vor den Toren der lettischen Hauptstadt Riga. Damals herrschte brutale Kälte. Aufseher jagten die aus Würzburg deportierten Juden in zugige Scheunen und eine Baracke. ...

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