Es ist das Jahr 803, als im Dorf Gruzen, dem heutigen Greußenheim, wuseliges Treiben herrscht bei der Vorbereitung auf den bevorstehenden Besuch von Kaiser Karl. Fürsorglich und väterlich besorgt um sein Volk, zieht der Herrscher durch sein Reich, um Gericht zu halten. Überall dort, wo es wegen schändlicher Verträge oder auch verräterischer Liebe notwendig ist. Schweren Herzens soll der Kaiser dabei auch über seine vermeintlich untreue Ehefrau Gericht halten.
Von dieser ältesten Greußenheimer Sage über die sagenumwobene Persönlichkeit Kaiser Karl den Großen, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Mittelalters, ließ sich die Greußenheimer Autorin und Mundartdichterin Reineldis Roth inspirieren. Das Ergebnis ist das von ihr verfasste historische Schauspiel "Kaiser Karls Gericht". Die erfolgreiche Uraufführung in fünf Akten erfolgte bereits im Jahr 2012 anlässlich eines Kulturjahres zum 875-jährigen Bestehen der Gemeinde Greußenheim. Nach fünfjähriger Pause und in Erinnerung an die im Januar 2013 verstorbene Autorin führte die örtliche Theatergruppe "Vorhang auf" das Stück 2017 zuletzt auf.
Corona unterbrach Reihenfolge
Wegen der mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen konnte die bisherige Reihenfolge der Aufführungen im fünfjährigen Abstand nicht eingehalten werden. So proben die rund 80 Laiendarsteller aus dem Ort nun seit März, um, wie auch bei den vorigen Aufführungen, die Inszenierung in diesem Jahr möglichst authentisch im heimeligen Endreshof in der Bäckerstraße auf die Bühne bringen zu können.

Wie schon zu den Proben und Aufführungen des Jahres 2017 zeichnet mit Hannes Hirth wieder der in der Region bestens bekannte Schauspieler und Regisseur für "Kaiser Karls Gericht, die Dritte" verantwortlich. "Jedoch haben sich innerhalb des Ensembles seit den Aufführungen des Jahres 2017 rund ein Dutzend Umbesetzungen ergeben", berichtet Karin Kuhn, Bürgermeisterin, Darstellerin und Vorsitzende des veranstaltenden Theatervereins. Doch zur Überraschung der Verantwortlichen sei trotz der mittlerweile sieben vergangenen Jahre seit der letzten Aufführung in den Gedächtnissen der Darsteller noch enorm viel der erlernten Texte vorhanden gewesen.
Die Premiere des historischen Schauspiels geht am Freitag, 12. Juli, um 19.30 Uhr im Endreshof mit 80 Laiendarstellern aus dem Ort über die Bühne.
Karten hierfür sowie die weiteren vier Aufführungen an zwei aufeinanderfolgende Wochenenden gibt es im Vorverkauf unter Tel.: (01573) 23 72 296 und an der Abendkasse. Die weiteren Aufführungstermine: Samstag, 13. Juli, 19.30 Uhr; Freitag, 19. Juli, 19.30 Uhr; Samstag, 20. Juli, um 19.30 Uhr sowie Sonntag, 21. Juli, 18 Uhr. Einlass zu den Vorstellungen ist jeweils eine Stunde vorher.