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SOMMERHAUSEN: Kein Treppenlift für das historische Rathaus

SOMMERHAUSEN

Kein Treppenlift für das historische Rathaus

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    Unten Nebel, oben Sonne: Das seltene Wetter-Schauspiel entdeckte unser Fotograf in den Weinbergen über Sommerhausen.
    Unten Nebel, oben Sonne: Das seltene Wetter-Schauspiel entdeckte unser Fotograf in den Weinbergen über Sommerhausen. Foto: Foto: GERHARD MEISSNER

    Auch könne er keine „Diskriminierung“ erkennen. Die Mitarbeiter seien jederzeit gerne dazu bereit, Gehbehinderte die Stufen nach oben zu tragen. Bei Hochzeiten etwa habe dies bisher kein Problem dargestellt. Auch gebe es im Erdgeschoss Möglichkeiten, um auch für Sitzungen auszuweichen. Er reagierte damit auf die Kritik von Gemeinderat Karl Wenninger (Bürgerliste), der die Bürgerversammlung nochmals nutzte, um seinen Standpunkt darzulegen. Der Beifall und die Bemerkung eines Bürgers, dass dies eine „Armutszeugnis“ für die Gemeinde sei, zeigte, dass er nicht alleine mit seiner Meinung dasteht.

    Aus den Bauvorhaben, die der Bürgermeister für das kommende Jahr vorstellte, wird allerdings auch deutlich, dass der barrierefreie Ausbau der Gemeinde einen der Schwerpunkte darstellt: Eine behindertengerechte Toilette soll am Radweg am Main entstehen. Ebene Gehstreifen im Pflaster das Altorts sollen die Straßen für Gehbehinderte entschärfen. Auch mit der Aufnahme von 170 Bäumen in ein Kataster, darunter die Pappelallee am Main oder die Bäume auf den Spielplätzen, möchte die Gemeinde ihrer „Wegesicherungspflicht“ besser nachkommen. Eine weitere wichtige Baumaßnahme ist der Bau eines Kreisels an der gefährlichen Einmündung der Erlacher Straße nahe der Mainbrücke ab 2016. Außerdem ist auf 1000 Quadratmetern ein Parklatz am Main sowie die Umrüstung der 164 alten Quecksilberlampen auf LED-Beleuchtung geplant.

    Für den Kostenbeitrag der Gemeinde zur Sanierung des Kirchturms von St. Bartholomäus, einem Wahrzeichen der Gemeinde, bedankte sich Pfarrer Erich Janek. Es sei nicht entscheidend, ob einer katholisch oder evangelisch sei. „Wir sind alle Sommerhäuser und das ist unsere Kirche“, betonte er. Natürlich stehe die evangelische Pfarrkirche stets auch den Katholiken offen. Er sei froh, dass es in seiner Pfarrei keine „Winterhäuser Zustände“ gebe, wo sich vor einigen Jahren die Diskussion über die Sanierung des Kirchturms derart zugespitzt habe, dass bereits eine Gerichtsverhandlung kurz bevorstand. Von dem von ihm auf bis zu 250 000 Euro geschätzten Anteil der Kirchengemeinde seien derzeit 130 000 Euro aus eigenen Mitteln sicher. Für die kommenden zwei Wochen erwartet er jedoch einen positiven Förderbescheid der Bayerischen Landesstiftung. Über die historisch bedeutende Kirche soll zudem ab März ein umfangreicher, neuer Kirchenführer informieren.

    Für eine kurze Diskussion sorgte auch die Neuausgabe von Karl Heinz Casparis Erzählung „Der Schulmeister und sein Sohn“. Die bekannte Erzählung aus der Zeit des 30-jährigen Krieges in Sommerhausen von Karl Heinrich Caspari hatte zuletzt keinen Verlag mehr, sodass die Gemeinde die Finanzierung übernommen hat. Auch hier gab es Kritik von Karl Wenninger (Bürgerliste). Er reagierte enttäuscht darauf, dass auch weiterhin keine Neuausgabe des Originaltextes erhältlich ist, sondern lediglich eine von dem Würzburger Künstler Markus Grimm umgeschriebene Fassung. Als Theaterstück ist die Uraufführung für den 14. März geplant, pünktlich zum Ende der Rathaussanierung.

    Der Verwaltungshaushalt der 1900-Einwohner-Gemeinde erreicht im kommenden Jahr mit 3,1 Millionen Euro ein Rekordvolumen. Der für Investitionen vorgesehene Vermögenshaushalt liegt bei 1,8 Millionen Euro, ein eher durchschnittliches Niveau im Vergleich zu den Vorjahren. Um seine Finanzierung zu sichern, ist eine Entnahme aus der Rücklage von knapp 700 000 Euro nötig. Im Sparstrumpf der Gemeinde bleiben dann nur noch 455 000 Euro. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von nur 335 Euro bewahrt sich die Gemeinde jedoch einen Spielraum für Investitionen.

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