Die Kickers und die Stadt Würzburg sind, wie bereits mehrfach berichtet, auf der Suche nach dem Standort für ein dringend benötigtes neues Stadion. Einer von vier in die engere Wahl genommenen Standorten an der Y-Spange grenzt entlang der B 19 unmittelbar an die Reichenberger Gemarkung an. Deswegen hat sich jetzt die Reichenberger SPD in einer Vorstandssitzung mit dem Thema beschäftigt, heißt es in einer Mitteilung.
Man könne das Interesse der Kickers und der Stadt Würzburg an einem neuen Stadion gut nachvollziehen, heißt es. Klar sei auch, dass die Würzburger Gemarkung nicht zuletzt auf Grund der Topographie und diverser Schutzzonen nur wenige Flächen biete, wo die nötigen Kriterien für ein Stadion mit der Kapazität von 20 000 Zuschauern erfüllbar seien.
Frühzeitig Auswirkungen diskutieren
Nach Ansicht der SPD sei es deshalb im Interesse der Bürger Reichenbergs, frühzeitig die möglichen positiven und negativen Auswirkungen eines Stadions unmittelbar an der Gemarkungsgrenze und unmittelbar neben der Einmündung der Reichenberger Steige in die B19, einer wichtigen Zufahrtsstraße nach Reichenberg, offen zu diskutieren. So solle der Markt Reichenberg als eventueller unmittelbarer Nachbar frühzeitig die Chancen und Risiken, die sich aus diesem Projekt ergeben könnten, mit dem Projektträger und der Reichenberger Bürgerschaft erörtern und abwägen.
Dabei dürfe von einem neuen Fußballstadion keine negativen Auswirkungen auf den Wohnwert Reichenbergs ausgehen. Dies erfordere unter anderem eine weiträumige Verkehrsleitung zum Stadion, ergänzt durch eine Reihe lokaler Maßnahmen. Reichenberg müsse vom Individualverkehr zum und vom Stadion verschont bleiben, heißt es weiter. Die jahrzehntelangen Belastungen durch Umleitungsverkehre von der A 3, die mit dem 6-streifigen Ausbau der Autobahn in absehbarer Zeit überwunden seien, dürften durch die Stadionpläne keine Fortsetzung finden.
Fehlende direkte Anbindung an den ÖPNV
Kritisch sehen die Reichenberger Sozialdemokraten in diesem Zusammenhang auch die fehlende direkte Anbindung an den ÖPNV und die Verbindung zur nahen A 3 über die nur zweispurige B 19-Talbrücke über den Reichenberger Grund, die ein Nadelöhr bei der konzentrierten Zu- und Abfahrt vom Stadion darstellen könnte.
Konstruktiv begleiten möchte die Reichenberger SPD auch die Einrichtung eines angrenzenden Gewerbegebietes durch ein Interkommunales Gebiet auch auf Reichenberger Gemarkung. Reichenberg solle eine vorschnelle pauschale Ablehnung, wie in den 1970er-Jahren bei den JVA-Plänen am Seeweg vermeiden, heißt es weiter. Vielmehr sollten alle Chancen und Risiken ermittelt und abgewogen werden, bevor eine Festlegung wie auch immer erfolge, fordern die Genossen.