Die Pläne für die Erweiterung der Kirchheimer Grundschule nehmen zunehmend eine konkrete Gestalt an. Bei der Versammlung des Schulverbands haben sich die Vertreter der drei Mitgliedsgemeinden, neben Kirchheim sind dies Kleinrinderfeld und Geroldshausen, einstimmig für eine Variante entschieden, die ohne das Göbelhof-Gelände wie bisher vorgesehen auskommt. Die nun beschlossenen Pläne sehen vor, den rückwärtigen Teil der Schule und den Pausenhof zu bebauen. Welche Auswirkungen die zuletzt deutliche Steigerung der Zahl der Schüler hat, blieb jedoch offen.
Sorgen bereiten den drei Mitgliedsgemeinden zudem die hohen Kosten
Sorgen bereiten den drei Mitgliedsgemeinden zudem die hohen Kosten von 4,5 Millionen Euro, bei denen die Sanierung des alten Schulhauses noch nicht inbegriffen ist. Bei einem Abzug einer Förderung von 40 Prozent verbleiben 2,7 Millionen Euro beim Schulverband. Hinzu kommt das jährlich zu deckende Defizit: Für 2019 sieht der Haushalt eine Lücke von 349 000 Euro vor. Das entspricht einer Umlage von 2271 Euro pro Schüler. Auch steht schon heute fest, dass aufgrund des großen Auftragsvolumens eine europäische Ausschreibung für die detaillierte Ausarbeitung der Pläne nötig sein wird.

Die nun auf den Weg gebrachte neue Variante - "das bisher beste, was wir gesehen haben", so der Verbandsvorsitzende Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer - hat den Vorteil, dass der Göbelhof mit weiteren 1000 Quadratmetern Fläche zunächst unbebaut bleibt und so Spielraum für eine spätere Erweiterung bietet. Auch entfällt eine Überbauung der Obertorstraße. Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude, für das Teile des Pausenhofs überbaut werden. Über einen Übergang soll es einen direkten Weg in das Bestandsgebäude geben. Sekretariat und Verwaltung könnten als zentrale Anlaufstation im neuen Teil des Bestandsgebäudes unterkommen.
Vom Tisch ist eine Bebauung des Göbelhofs mit einem rechteckigen Gebäude
Vom Tisch ist eine Bebauung des Göbelhofs mit einem rechteckigen Gebäude, das sich von der Obertorstraße bis zur Dorfstraße erstrecken sollte. Dort wäre alle drei Geschosse des Neubaus zu sehen gewesen. Ein Verbindungsgang sollte die beiden Gebäude miteinander verbinden. Architekt Stephan Haas gestand jedoch, dass ihm die geringe Freifläche, die den Ganztagesschülern zur Verfügung gestanden hätte, "Bauchweh" bereitet habe. Was wohl noch schwerer wiegt, ist, dass damit die weitere Entwicklung der Schule festgeschrieben gewesen wäre. Die Nachbarscheune steht der Gemeinde zwar vorerst nicht zur Verfügung. Was aber die Zukunft bringt, das ist offen.
Auch eine radikale Lösung wurde nochmals kurz angedacht
Auch eine radikale Lösung wurde nochmals kurz angedacht: Doch weder eine Einbeziehung des Rathauses für die Mittagsbetreuung noch ein Neubau auf der grünen Wiese haben Aussicht auf eine Umsetzung. "Da reden wir über eine ganz große Nummer", kommentierte Jungbauer. Bei grob geschätzten Kosten von mindestens neun Millionen Euro ist ein Neubau keine Alternative.
Sicher ist, die Zeit drängt: Schon in drei Jahren erwartet Schulleiterin Anke Ludwig, dass die neuen Schüler nicht mehr in zwei Klassen untergebracht werden können. Schon bei der Einschulung im vergangenen Herbst waren es 51 Kinder, zehn mehr als erwartet. Kirchheims Bürgermeister Jungbauer verwies darauf, dass in den kommenden Jahren auf alle Orte verteilt etwa 100 neue Bauplätze zu erwarten sind, die vermehrt junge Familien anlocken dürften. Der Schulverband wird nicht darum herumkommen, die Schule für eine dreizügige Ausrichtung zu planen. Die jetzt vorgestellten Pläne sehen dies noch nicht vor.