Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Kirchheim: Kirchheimer Bürgerversammlung: Die fehlende Förderzusage für den Kindergarten St. Michael sorgt für Ratlosigkeit

Kirchheim

Kirchheimer Bürgerversammlung: Die fehlende Förderzusage für den Kindergarten St. Michael sorgt für Ratlosigkeit

    • |
    • |
    Der Kindergarten St. Michael braucht drei weitere Gruppen. Dafür soll im rückwärtigen Bereich ein Anbau entstehen.
    Der Kindergarten St. Michael braucht drei weitere Gruppen. Dafür soll im rückwärtigen Bereich ein Anbau entstehen. Foto: Christian Ammon

    Eine gute Betreuung ihrer Kinder ist die wohl prominenteste Pflichtaufgabe einer Gemeinde. In der Bürgerversammlung der Gemeinde Kirchheim nahmen die schwierigen Planungen für eine Erweiterung des Kindergartens St. Michael denn auch breiten Raum ein: Nach jetzigem Stand verweigert die Regierung von Unterfranken eine Förderzusage für eine modulare, auf Containern basierende Bauweise.

    "Bisher konnten wir die Regierung nicht davon überzeugen, dass es so gut ist", stellte Björn Jungbauer fest, der nochmals die Bürgerversammlung gemeinsam mit dem Interimsrathauschef Edwin Engert leitete. Er ist jedoch zuversichtlich, dass "wir das bis zum Herbst hinkriegen", stellte er vor knapp 40 Bürgern im Pfarrheim fest.

    Jungbauer kritisiert Blockadehaltung deutlich

    Ein Übergabe das Kindergartens an die Leitung im kommenden Juli, wie eigentlich geplant, ist mit der fehlenden Förderzusage unwahrscheinlich. Eine Ausschreibung für den knapp drei Million Euro teuren Anbau kann vorerst nicht erfolgen. Das Thema war auch im Gemeinderat schon besprochen worden. Damals, wie nun auch in Gaubüttelbrunn bei der Bürgerversammlung, hatte Jungbauer die Blockadehaltung mit deutlichen Worten kritisiert. Für ihn sind die im Rat und mehrheitlich gefassten Beschlüsse Ausweis der "kommunalen Selbstverwaltung". Bei einer Lebensdauer von etwa 30 Jahren seien der Anbau deutlich schneller und auch günstiger umzusetzen. Er nannte einen Betrag von etwa 300.000 Euro.

    Die Vorschulkinder sind schon seit Frühjahr 2022 als getrennte Gruppe in Containern untergebracht. Als Standort dient der Vorplatz des historischen Göbelhofs. Für das neue Kindergartenjahr rechnet die Gemeinde mit einem weiteren Bedarf an Betreuungsplätzen in der Größe von zwei Gruppen. Es sollen nun noch Unterlagen nachgereicht werden. Die Gemeinde setzt zudem darauf, dass die "wertige Gestaltung" der Fassade mit Wärmedämmung und der solide Innenausbau die Regierung doch noch zu überzeugen vermag. Auf dem Flachdach des zweistöckigen Gebäudes ist eine Photovoltaik-Anlage geplant. Ein Verbindungsbau zum Bestandsgebäude samt Aufzug ist zudem in Beton-, also Massivbauweise, geplant.

    Planungen haben eine längere Vorgeschichte

    Die Planungen für den Erweiterungsbau haben bereits eine längere Vorgeschichte: Im Sommer 2021 gab es einen ersten Versuch, mit bereits genau ausgearbeiteten Plänen für einen Massivbau eine Förderzusage zu erhalten. Dies war jedoch an der fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert. Zuvor gab es 2020 eine Entwurfsplanung, einen Neubau in der Karolinenruhe zu errichten. Für den nunmehr umstrittenen dritten Anlauf hatte die Gemeinde auf einen Weg gesetzt, der im Landkreis bisher einmalig ist, eine modulare Bauweise auf Containerbasis. Auf Anfrage von Altbürgermeister Anton Holzapfel erklärte Jungbauer, dass seiner Ansicht nach ebendiese Bauweise aufgrund vermeintlich fehlender Nachhaltigkeit nicht gewollt sei.

    Teil eines Modellvorhabens zur Nachnutzung ausgebeuteter Steinbrüche

    Die Landschaftsplanung der Gemeinde soll ein Modellvorhaben voranbringen. Kirchheim wurde als eine von nur sieben Kommunen ausgewählt. Kernstück ist die Nachnutzung ausgebeuteter Steinbrüche. Die bisherige Regelung, dass die Hälfte der Nachnutzungsfläche der Landwirtschaft und die andere der Natur als Biotop zugeführt werde, soll einer Zonierung weichen. Damit größere zusammenhängende Flächen entstehen. "Die Natursteinbetriebe ziehen mit", so Jungbauer. Durch die ökologische Aufwertung von Flächen könnten auch die Betriebe profitieren.

    Auch die große und inzwischen beschlossene Photovoltaik-Anlage am Egenburger Hof verändert tiefgreifend das Landschaftsbild. Die Anlage könnte 2026 ans Netz gehen. Davon hätten auch die Bürger etwas. Jungbauer erwartet einen "mittleren fünfstelligen bis zu sechsstelligen Betrag", den die Gemeinde jährlich aufgrund des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vom Betreiber ausgezahlt bekommt. Das Geld reiche, um die Finanzierung des Schwimmbadneubaus abzudecken.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden