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HOHESTADT: Kneipp setzt auf das grüne Siegel

HOHESTADT

Kneipp setzt auf das grüne Siegel

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    Grüne Marke: Die Organisation Green Brand verlieh den Kneipp-Werken in Ochsenfurt-Hohestadt ihr Siegel. Im Bild von links Green-Brand-Repräsentant Norbert Lux, Qualitätsmanager Sascha Landgraf und Kneipp-Geschäftsführer Dietmar Salein.
    Grüne Marke: Die Organisation Green Brand verlieh den Kneipp-Werken in Ochsenfurt-Hohestadt ihr Siegel. Im Bild von links Green-Brand-Repräsentant Norbert Lux, Qualitätsmanager Sascha Landgraf und Kneipp-Geschäftsführer Dietmar Salein. Foto: Foto: Gerhard Meissner

    Seit drei Jahren widmen sich die Kneipp-Werke im Gewerbegebiet Hohestadt dem Thema Nachhaltigkeit. Lohn für die Mühen ist neben dem guten Gewissen vor allem der Imagegewinn. Als eines von 90 Unternehmen in Deutschland und Österreich wurde der Hersteller von Naturarznei und pflanzlicher Kosmetika nun als „grüne Marke“ der Organisation „Green Brands“ ausgezeichnet.

    Seit 2006 bereits arbeiten die Kneipp-Werke daran, ihren „Carbon Footprint“ – also den durch Produktion verursachten CO2-Ausstoß – zu minimieren, erläutert Qualitätsmanager Sascha Landgraf. Ein unabhängiges Beratungsunternehmen, „Climate Partners“, steht dem Werk dabei zur Seite.

    Durch technische Verbesserungen konnten die Energieverbräuche erheblich reduziert werden. Der Stromverbrauch, gemessen an der produzierten Menge, habe sich seit 2006 nahezu halbiert. Beim Gasverbrauch sei die Einsparung sogar noch höher. Der CO2-Ausstoß, umgerechnet auf jede hergestellte Packung, habe 2006 noch 54 Gramm betragen. 2011 waren es noch 12 Gramm. Dazu trägt die intelligente Nutzung des Sprinklertanks bei. Das Wasser, das dort gespeichert ist, wird zusätzlich zum Kühlen genutzt. Allein dadurch werden im Jahr 260 000 Kilowattstunden Strom gespart, so Landgraf.

    Die Entwicklung geht weiter. Seit 2011 beziehen die Kneipp-Werke ausschließlich Strom aus Wasserkraft. Um einen Klimaausgleich für die 290 000 Kilogramm CO2 zu schaffen, die der Fuhrpark des Unternehmens pro Jahr ausstößt, unterstützen die Kneipp-Werke ein Aufforstungsprogramm in Mosambik. Dort werden wertvolle Tropenhölzer gepflanzt, die nicht nur Kohlendioxid aus der Luft binden, sondern den Kleinbauern auch langfristig ein Einkommen sichern, ohne dass dafür die natürlichen Regenwälder ausgebeutet werden.

    Natürlichkeit ist seit Anbeginn Markenkern der Kneipp-Werke, sagt Geschäftsführer Dietmar Salein. Der Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer , Freund und Partner des Bad Wörishofener Naturheil-Pioniers Sebastian Kneipp, begann in den 1890er Jahren damit, nach dessen Rezepturen Naturarzneimittel herzustellen und zu vermarkten.

    An der Verbundenheit zu Naturstoffen und zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise habe sich seitdem nichts geändert, sagt Salein, aber sie müsse zeitgemäß angepasst werden. Dazu zählen für ihn ökonomische und ökologische Aspekte ebenso wie soziale Gesichtspunkte.

    Vereint werden sie beispielsweise in einem Gesundheitsmanagement-Projekt, das Kneipp für seine Mitarbeiter ins Leben gerufen hat. Zu den Ergebnissen, die ein Arbeitskreis aus Mitarbeitern erarbeitet hat, zählen das Eingliederungsmanagement nach langer Erkrankung sowie die Einrichtung einer Laufgruppe und einer Fußballmannschaft. Auch dass bei Besprechungen statt süßer Kekse Obst gereicht wird und für die Mitarbeiter überall im Werk frische Äpfel bereitstehen, geht auf dieses Projekt zurück. Beim jüngsten Sommerfest wurde auf dem Werksgelände sogar eine Streuobstwiese gepflanzt.

    Besonders stolz ist Geschäftsführer Dietmar Salein auf eine neue Naturkosmetik für die Haut ab 40. In jahrelanger Forschung sei es Kneipp gelungen, eine Kosmetikserie mit wissenschaftlich belegter Wirksamkeit zu entwickeln, die ausschließlich auf natürlichen Inhaltsstoffen beruht. Das Wirkprinzip ist zum Patent angemeldet. Kneipp besetze damit eine aussichtsreiche Marktnische. „Für uns ist das ein Meilenstein“, so Dietmar Salein.

    Die Verleihung des Green-Brand-Siegels basiert auf dem Votum einer unabhängigen Jury, besetzt mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft lern und Umweltverbänden, betont der deutsche Repräsentant der Organisation, Norbert Lux. Verbrauchern soll dadurch die Entscheidung für nachhaltig produzierte Waren erleichtert werden.

    Kneipp-Werke

    1891 wurden die Kneipp-Werke in Würzburg von Sebastian Kneipp und dem Apotheker Leonhard Oberhäußer gegründet. Nach verschiedenen Produktionsstätten in Würzburg entstand 1996 das Werk in Ochsenfurt-Hohestadt, heute größter Standort des Unternehmens.

    Die Paul Hartmann AG, Hersteller von Medizinprodukten, übernahm 2001 80 Prozent der bis dahin in Familienbesitz befindlichen Kneipp-Werke. Seit 2008 ist Kneipp zu 100 Prozent Tochter der Hartmann AG. Im vergangenen Jahr wurde auch die Hauptverwaltung aus Würzburg und die Produktion einer 1980 gegründeten Teefabrik in Bad Wörishofen ins Gewerbegebiet Hohestadt verlegt.

    Würzburg ist weiterhin Firmensitz. Dort unterhält Kneipp weiterhin eine kleine Produktionsstätte. Zur Gruppe gehören außerdem vier Niederlassungen in der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Japan. Die meisten der weltweit rund 450 Mitarbeiter sind am Standort Hohestadt beschäftigt.

    Kneipp-Produkte werden in rund 50 Länder exportiert. Größte ausländische Abnehmer sind Japan und die USA.

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