Drücken Sie die Daumen. Sie als möglicher Patient, der auch künftig eine optimale Behandlung und Versorgung im Würzburger Uniklinikum erwartet. Und Sie als Steuerzahler, der zu Recht verlangt, dass der Staat sein Geld nicht zum Fenster hinauswirft.
Also heißt es Daumen drücken, dass sich die Einigung zwischen Freistaat und Stiftung Juliusspital im Grundstücksstreit nicht nur abzeichnet, sondern jetzt tatsächlich zustande kommt. Bald! Denn jeder Tag länger verteuert den Ausbau der Uniklinik - ein Mammutprojekt, das in der Gesamtplanung die Milliardengrenze überschreitet.
Jeder weitere Verzug macht das Projekt teurer
Die Baukonjunktur brummt, die Preise ziehen weiter an. Es gilt keine Zeit mehr zu verlieren. Zumal das Würzburger Großklinikum mit seinen 22 Einzelkliniken viel Geld in den Erhalt der Altsubstanz stecken muss, solange die Neubauten auf dem Nordgelände nicht zur Verfügung stehen.
Wirtschaftlich ist das nicht. Insofern müssten auch die Münchner Ministerien ein Interesse am zügigen Abschluss haben. Der Freistaat sollte der Stiftung Juliusspital einen fairen Preis für Grund und Boden bezahlen statt auf einem vermeintlichen Schnäppchenpreis zu beharren, den man aus einem alten Vertrag herzuleiten meint. Wobei klar ist: pacta sunt servanda, Verträge sind einzuhalten.
Bayerischer Oberster Rechnungshof kontrolliert
Grundsätzlich hat der Freistaat bei Immobilien- und Grundstücksgeschäften wenig Spielraum, im Nacken sitzt ihm der Rechnungshof. Der kontrolliert allerdings auch das Juliusspital als Stiftung des Öffentlichen Rechts. Umso mehr kann es nur um einen Kompromiss gehen, der die Interessen beider Seiten wahrt. Der scheint nun gefunden.
Nachdem die Staatsregierung schon vor eineinhalb Jahren den Ankauf großspurig angekündigt hat, heißt es jetzt Nägel mit Köpfen zu machen. Nicht nur für die Uniklinik und den Standort Würzburg, sondern eine ganze Region und ihre Gesundheitsversorgung.