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Kraftvoll und hintergründig

Stadt Würzburg

Kraftvoll und hintergründig

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    Künstlerin Ursula Siewert mag kraftvoll farbige Bilder.
    Künstlerin Ursula Siewert mag kraftvoll farbige Bilder. Foto: FOTO DÜRING

    Würzburg

    Unten auf den Gassen herrscht reges Fußgänger

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    Treiben. Die Kuppel vom Neumünster scheint auf Augenhöhe zum Arbeitsplatz der Künstlerin. An den Wänden hängen kraftvoll farbige Bilder, Öl, Acryl, Aquarell, Sepia, Kreide. Und Federzeichnungen, mit einem Strich aufs Papier geworfen. Alle zeigen Menschen, sind Porträts oder Aktzeichnungen. „Natur ist etwas Fantastisches. Doch mehr hat mich immer der Mensch interessiert, sein hintergründiges Wesen“, sinniert Ursula Siewert.

    Hier oben ist es hell, hier macht sie sich auf Spurensuche und Kunst aus all dem, was sie seit ihrer Jugend an Erfahrungen und Begegnungen in sich trägt. Sie arbeitet mit dem Pinsel oder formt Plastiken. Die kleinen stehen auf Tischen, Stelen und Fensterbrettern. „Wenn ich alles umsetzen will, was ich an Ideen in meinem Kopf habe, muss ich sehr alt werden“.

    Ungezwungen bewegt sich die Frau in dem bunten Malerkittel zwischen den „Dickerle“, die sie als ihre Lieblingsfiguren bezeichnet, streicht hier einer Bronzefrau über den Bauch, rückt dort ein Paar aus Ton ins rechte Licht, ein paar Engel näher zueinander und vergisst auch die feinen Schlanken nicht, die unter ihren Händen entstanden sind.

    Kritzeln, töpfern, gestalten

    Schon als Kind kritzelte Ursula Siewert alles voll, was ihr unter den Stift kam, hat getöpfert und gestaltet. Und ist in der Tauber gegen den Strom geschwommen. Sport und Kunst, das waren ihre Passionen während der Schulzeit, Leistungssport wurde zum Thema. Ihre Erfolge als bayerische, süddeutsche und deutsche Meisterin im Schwimmen sind längst Vergangenheit, doch Dynamik und Bewegung stecken mehr oder weniger hintergründig in all ihren Arbeiten.

    Ursula Siewert hat an der Kunst- und Handwerkerschule in Würzburg gelernt und ihr Wissen, ihr Können als Fachlehrerin weitergegeben. Die Hochs und Tiefs ihres Lebens, ihre Erfahrungen aus der Familie, die sechs Jahre Stadtratsarbeit, ihre Freuden und Sorgen knetet Ursula Siewert in ihre Tonklumpen, zeichnet sie weg in einem forschen Kreideschwung, formuliert sie in den Formen ihrer Bronzegüsse. So entstehen die teils allegorischen, teils gegenständlichen Figuren, mal werden sie abstrakt, mal witzig überzeichnet oder gar karikiert.

    „Schöpferisch tätig sein ist etwas Herrliches“. Die Künstlerin atmet tief durch. Loslassen, trotzdem mit den Füßen am Boden bleiben, aber die Hände in den Himmel heben – wie ihre kleine Bronze, der Ursula Siewert den Namen „Die Befreiung“ gegeben hat.

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