Die geplante Vollsperrung der Kreisstraße zwischen Gadheim und Veitshöchheim sorgt für einigen Wirbel. Bisher kaum beachtet wurde jedoch, dass dem Ausbau der Kreisstraße auch mehrere Bäume zum Opfer fallen.
Darunter befindet sich nach Ansicht einer Leserin auch ein "Naturdenkmal". Unmittelbar neben der heutigen Einmündung der Kreisstraße aus Oberdürrbach in die Kreisstraße Wü3 befinden sich zwei etwas ältere Linden, in der Mitte ein aus Sandstein gefertigtes Feldkreuz. Da an dieser Stelle ein Kreisverkehr geplant ist, muss die Gruppe wohl weichen.

Zumindest fielen der Leserin– wie sie dann schrieb– auf einem ihrer Spaziergänge gelbe Markierungen an den Bäumen auf und sie befürchtet, dass beide Bäume und das Feldkreuz dem Straßenverkehr "leichtfertig geopfert" werden könnten: "Bäume, die über Jahrzehnte wachsen und kerngesund sind, müssen wegen der Verkehrsführung verschwinden - Bäume haben leider keine Beine", schreibt sie. Dabei handele es sich jedoch um "ein Landschaftselement, wie es typisch für unsere fränkische Kulturlandschaft" sei. Ausdrücklich weist sie jedoch auch darauf hin, dass der Kreisverkehr nötig sei. Die Einmündung sei eine unfallträchtige Stelle, die so entschärft werden könne.
Nachfrage beim Bauamt bestätigt die Vermutung
Eine Nachfrage beim Staatlichen Bauamt Würzburg, das die Baumaßnahme für den Landkreis durchführt, bestätigt die Vermutung der Frau. Allerdings soll die Baumgruppe ein Stück versetzt wiederhergestellt werden. Die Begründung des Bauamts: Die Größe des Kreisels sei festgelegt und eine Verlegung aufgrund des Höhenprofils nicht mit vertretbarem Aufwand möglich. Zudem habe die artenschutzrechtliche Prüfung für die beiden Linden keinen besonderen Schutzbedarf ergeben.
Auch der Denkmalschutz und die Kreisheimatpflegerin halten es für vertretbar, das Kreuz samt Sockel etwas zu versetzen und mit zwei neu angepflanzten Bäumen zu umgeben. Die genaue Platzierung und Ausrichtung werde noch mit der Gemeinde abgesprochen, "angestrebt wird ein Standort nahe zum Bestand", heißt es in der Antwort.

Aus der Aufschrift am Sockel geht hervor, dass sich das ursprünglich 1799 errichtete Kreuz nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort befindet: Es wurde 1970 bei einem Verkehrsunfall "zerstört" und ein Jahr später wieder neu errichtet. Auf historischen Karten ist zu erkennen, dass es sich ursprünglich unmittelbar an der Straße von Gadheim nach Veitshöchheim befunden hat.