Das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) des Freistaates möchte die Gemeinde Leinach zur energetischen Ertüchtigung von Leinachtalhalle und Grundschule nuetzn. In der Jahresschlusssitzung des Gemeinderates gab Statiker Guntram Härth dem Gremium zunächst Orientierungshilfen auf Basis seiner Ortskenntnise. Denn schon beim Neubau beider Gebäude war Härth für die jeweiligen statischen Berechnungen verantwortlich. Ob sich die Gemeinde mit nur einem oder mit beiden Projekten am Bewerbungsverfahren beteiligt, ließ der Gemeinderat zunächst noch offen – bis zur Vorlage der vollständigen Unterlagen.
Bevor Statiker Guntram Härth dem Gremium den Umfang möglicher energetischer Ertüchtigungen an Halle und Grundschule aufzeigte, erklärte Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) den Hintergrund des so genannten Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) des bayerischen Innenministeriums. Das Förderprogramm bietet staatliche finanzielle Unterstützung für Kommunen mit besonderem Handlungsbedarf, deren Finanzkraft unter dem Landesdurchschnitt liegt.
Fördermöglichkeiten bestehen durch das KIP sowohl für energetische Sanierungen von Einrichtungen der frühkindlichen Infrastruktur, kommunalen Einrichtungen der Schulinfrastruktur als auch für Maßnahmen zum Abbau von baulichen Barrieren in solchen Einrichtungen. Nach Überzeugung von Klüpfel erfüllen beide Gebäude die Bewerbungsanforderungen.
Obwohl die Anfang der 80er Jahre eingeweihte Leinachtalhalle zwischenzeitlich energetisch nachgerüstet wurde, wird dort nach Auffassung von Statiker Guntram Härth „nach wie vor wertvolle Energie verbraten“. Ziel einer energetischen Ertüchtigung sollte deshalb eine größtmögliche Energieeinsparung sein, befand Härth. Hierzu sei der Austausch von Fenstern und Türen genauso notwendig wie eine Dämmung der Außenwände und des Flachdachbereiches. Feuchtigkeitsschäden seien dort trotz Oberlichter in den Duschen und Umkleidekabinen nicht festzustellen, bestätigte Härth. Darüber hinaus empfahl der Statiker auch die Modernisierung der Lüftungstechnik. Damit sei auch die komplette Haustechnik verbunden.
Härths Empfehlungen ergänzte Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) mit dem Vorschlag zum Einbau einer längst gewünschten Tribüne über den Geräteräumen auf der Südseite. Die statischen Voraussetzungen hierzu sind nach Härths Einschätzung kein Hindernis, wie er anhand einer Entwurfsskizze verdeutlichte.
Analog zur Leinachtalhalle sind nach Überzeugung des Statik-Experten auch Maßnahmen in gleichen Umfang zur energetischen Ertüchtigung der Grundschule erforderlich. Das wesentliche Augenmerk sollte hier aber der Dämmung des Untergeschosses betreffen, wo sich Feuerwehrhaus und Bauhof befinden, mahnte Härth. Den finanziellen Umfang schätze er bei der Grundschule jedoch als nicht so groß ein wie betreffend der Leinachtalhalle.
Beide Maßnahmen kommen aber einer Generalsanierung gleich, wobei sich nach Härths Prognose „die Kosten für die Leinachtalhalle mit Sicherheit jenseits der Millionengrenze bewegen dürften.“ Belastbare Zahlen seien aber noch nicht ermittelt worden, erklärten Bürgermeister und Statiker übereinstimmend. Nach den KIP-Richtlinien könnten bis zu 90 Prozent der Kosten gefördert werden. Einhellig schloss sich der Gemeinderat dem Vorschlag von Ortsoberhaupt Uwe Klüpfel an, Statiker Guntram Härth mit der Erstellung aller Bewerbungsunterlagen für beide Objekte bis Ende Januar 2017 zu beauftragen.
Erst danach will der Gemeinderat eine Entscheidung treffen, ob die Förder-Bewerbung nur für ein oder für beide Projekte in den Ring geworfen werden soll.