Würzburg (regi) Bei einer Veranstaltung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Dr. Johannes Jung an die Qualitäten der Dorfschullehrer erinnert. Der in der Uni-Lehrerbildung tätige Wissenschaftler stellte heraus, dass die Dorfschule, deren Ende in den 60er Jahren mit der Bildung von Verbandsschulen kam, vom Lehrer die ganze Persönlichkeit gefordert habe, weniger das Fachwissen. Heute sehe sich die Lehrkraft in einem jederzeit aufkündbaren und freiwilligen Arbeitsverhältnis, das eine große Distanz zu Schule und Schülern beinhalte. "Wir wollen nicht die Dorfschule als Idyll wieder beleben, sondern ihre Möglichkeiten als erziehlichen und pädagogischen Raum in Erinnerung rufen," so GEW-Kreisvorsitzender Jörg Nellen zum Vorstoß, die Dorfschullehrer als Lehrerleitbild zu akzeptieren. Diese Möglichkeiten hingen in erster Linie vom Pädagogen selbst ab. Er solle die Verschiedenartigkeit der Lerngruppe akzeptieren. Diese spiegele die Verschiedenartigkeit der Gesellschaft wieder. Emotionale Nähe zu Schülern habe zu messbarer Leistungssteigerung geführt.
Stadt Würzburg