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WÜRZBURG: Lidl will keine Angaben machen

WÜRZBURG

Lidl will keine Angaben machen

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    Bei einer Baustellenbegehung des neuen Lidl-Marktes in Versbach kam heraus, dass der Discounter noch keinen Metzger für den Laden gefunden hat - und damit gegen die Auflagen verstößt.
    Bei einer Baustellenbegehung des neuen Lidl-Marktes in Versbach kam heraus, dass der Discounter noch keinen Metzger für den Laden gefunden hat - und damit gegen die Auflagen verstößt. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Im Mai hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt den ersten Spaten in den Boden gestochen, am kommenden Donnerstag wird der neue Lidl-Markt in der Versbacher Straße eröffnet. Die Auflagen der Stadt, an die die Baugenehmigung geknüpft war, sind aber nicht erfüllt.

    Metzger Dees hatte großes Interesse an einem Vertrag mit Lidl

    Es wird, wie berichtet, zwar einen externen Bäcker, aber keinen Metzger geben, wenn der Discounter in der kommenden Woche in der Versbacher Straße seine ersten Kunden empfängt. Und das, obwohl der Bauausschuss darauf bestanden hatte. Das Argument des Unternehmens, es habe keine Metzgerei gefunden, hat Metzgermeister Wolfgang Dees im Gespräch mit der Redaktion nicht gelten lassen. Er habe großes Interesse an einem Untermietverhältnis gehabt, hatte er erklärt. Lidl aber habe ihm zu verstehen gegeben, „dass man keine Metzgerei als Untermieter will“.

    Nachdem Lidl-Immobilienleiter Hendrik Schellscheidt versichert hatte, er stehe für die Beantwortung von Fragen zu dem Markt zur Verfügung, hat die Redaktion ihm mehrere gemailt. Zum Beispiel, ob die Untermietfläche überhaupt so konzipiert war, dass dort ein Bäcker und ein Metzger hätten einziehen können. Schließlich sagt Metzger Dees, es seien nicht genügend WCs und Sozialräume sowie keine separate Anlieferungszone für Fleisch vorhanden.

    Lidl will sich zu Vertragsinhalten nicht äußern

    Von Interesse war für die Redaktion unter anderem auch, bei „wie vielen Lidl-Märkten in Deutschland die Baugenehmigung an die Bedingung geknüpft“ war, „einen Bäcker und/oder Metzger aufzunehmen“ und wie viele Lidl-Läden solche Untermieter haben oder mal hatten.

    Eine Woche lang kam von Schellscheidt keine Antwort. Nach einer „Erinnerung“ der Redaktion meldete sich nun die Lidl-Presseabteilung. „Wir befinden uns hinsichtlich unseres Standortes in Würzburg-Versbach in Gesprächen mit der Stadt, mit dem Ziel, den Kunden eine attraktive Einkaufsstätte zu bieten“, heißt es in der Email.

    Dann wird bei der Redaktion „um Verständnis“ dafür geworben, dass Lidl „grundsätzlich keine Angaben zu den Vertragsinhalten sowie zu unseren Vertragspartnern unseres Immobilienportfolios in Deutschland“ mache und bittet darum, künftige Anfragen nicht an Schellscheidt, sondern an die Lidl-Presseabteilung zu stellen.

    Stadtverwaltung erwartet Erklärung des Discounters

    Wie berichtet hatte die Stadt dem Lidl-Vorhaben, statt des geforderten Bäckers und Metzgers nur einen Bäcker als Untermieter aufzunehmen, zugestimmt. Der Bauausschuss allerdings wusste davon nichts. Die Bauaufsicht habe die „formlose Anfrage“ des Discounters „nach referatsinterner Abstimmung“ positiv beantwortet, „damit Lidl in die Planung einsteigen kann“, hatte der Sprecher der Stadt, Christian Weiß, erklärt. Diese Antwort ersetze aber „keinen Ratsbeschluss“. Außerdem müsse Lidl noch eine „Änderung der Baugenehmigung“ einreichen– und eine Darlegung, warum der Discounter angeblich keinen Metzger als Untermieter gefunden hat, erwarte die Stadt auch.

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