Es war der letzte Montag im März, als bei der Würzburger Bäckerei Brandstetter die Türen bis auf Weiteres geschlossen blieben. Die Kontaktbeschränkungen und die Schließung vieler Geschäfte wirkten sich unmittelbar aufs Geschäft des Traditionsunternehmens aus, das neben dem Hautgeschäft in der Marktgasse drei Filialen in der Innenstadt und eine in Grombühl betreibt.
Vor allem die Innenstadtlage war es, die laut Inhaber Christian Englert seiner Firma massiv zu schaffen machte. Denn nach dem Shutdown war die Würzburger City auf einen Schlag geradezu leergefegt, der Umsatz im Ladenverkauf sank um 70 Prozent. Die Laufkundschaft blieb fortan zu Hause. Dazu kam, dass gewerbliche Kunden gar nichts mehr abnahmen.
Hoffnung auf Belebung der Innenstadt
Seit dieser Woche versucht Christian Englert einen vorsichtigen Neustart. Geöffnet hat zunächst nur das Hauptgeschäft. "Wir hoffen, dass sich die Innenstadt wieder etwas belebt. Wann und ob wir weitere Filialen öffnen, entscheiden wir von Fall zu Fall", so Englert. Alles sofort wieder zu öffnen, hätte die Firma überfordert, sagt er.
Bisher ist das Geschäft eher schwach angelaufen. Intern habe man Produktionsabläufe umgestellt, um mit einer kleineren Mannschaft ein eingeschränktes Sortiment backen zu können. "Weniger als die Hälfte" der einst 84 Mitarbeiter starken Belegschaft sei derzeit an Bord. Englert setzt nun auf die nächste Woche, wenn ein Teil der Geschäfte wieder öffnen darf. Mit einer Prognose ist er vorsichtig: "Es ist ein Versuch."