Alles sei gut verlaufen, sagt Johannes Heibel über die Fahrt von Würzburg nach Rom und die Übergabe des "Mahnenden Mühlsteins" im Vatikan. Ebenso der Höhepunkt der Reise: die Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz vor einer Woche. Heibel, Vorsitzender der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, ist mit vielen bewegenden Eindrücken wieder nach Hause zurückgekehrt.
Stein war in ganz Deutschland zu sehen
Vor eineinhalb Wochen haben er und sein Team im Morgengrauen das fast eineinhalb Tonnen schwere Mahnmal beim Bildhauer- und Steinmetzgeschäft E. Geisendörfer in Würzburg abgeholt. Dort war es zwischengelagert und wurde für Rom vom Straßenschmutz gesäubert. Zuvor lag der Mühlstein den Sommer über mehrere Wochen neben dem Kiliansdom.

Würzburg war die letzte Station einer langen Tour: Elf Jahre lang war das Werk der nordrhein-westfälischen Bildhauer Heinz-Alois und dessen Sohn Bruno Harich in Deutschland unterwegs. In insgesamt 29 Städten – von Rostock bis Freiburg, von Dresden bis Trier und auf der Insel Föhr – war er ausgestellt. In Bayern war der "Mahnende Mühlstein", der auf einer Idee von Heibel beruht, außer in Würzburg noch in Bayreuth, Bamberg, München und Regensburg zu sehen.
"Das ist stark. Wissen Sie, meine Arbeit ist sehr schwer. Bitte beten Sie für mich."
Johannes Heibel zitiert Papst Franziskus
Die Inschrift auf dem Stein stammt aus dem Markusevangelium: "Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde." Sie soll provozieren, sagt Heibel, aber auch ein Zeichen setzen, um Erwachsene an ihre Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern zu erinnern.
Initiative will gut frequentierten Platz in Rom
Die Initiative hofft, dass der "Mahnende Mühlstein" nun in Rom einen "würdigen, wenn möglich gut frequentierten Platz" erhält. Heibel würde es freuen, "wenn der Ort auch von Pilgern besucht werden könnte".
Die Übergabe während der Generalaudienz fand am Fuß der Treppe zum Petersdom statt. Franziskus sei "tief bewegt und ergriffen" gewesen, so Heibel, der dem Papst das Konzept des Mahnmals kurz erläutern konnte. "Wir konnten einige Minuten mit ihm sprechen – auf Deutsch." Der Papst habe gesagt: "Das ist stark. Wissen Sie, meine Arbeit ist sehr schwer. Bitte beten Sie für mich."