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Würzburg: MainLit gestartet: Schriftsteller in Würzburg breit aufgestellt

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MainLit gestartet: Schriftsteller in Würzburg breit aufgestellt

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    Kirsten Nähle malt in ihrem Thriller plastische Würzburg-Kulissen.
    Kirsten Nähle malt in ihrem Thriller plastische Würzburg-Kulissen. Foto: privat

    Das mainfränkische Literaturfestival MainLit begann in der letzten Woche mit einem lokalen Schwerpunkt. Insgesamt sind regionale Newcomer, wichtige Schriftsteller mit Renommee im ganzen deutschen Sprachraum und schreibende Medienprominente gut verteilt über die Veranstaltungen bis zum 26. Juni.

    Viele Künstler haben digitalen Ersatz satt. Auch Schriftsteller freuen sich auf die echte Begegnung mit dem Publikum, obwohl ihre Lesungen ja relativ mediengetreu gestreamt werden könnten. Diese Erfahrung machten im letzten Sommer zum Beispiel die Autorinnen Katinka Valerie und Kirsten Nähle. Sie hatten sich beim Autorenkreis Würzburg beworben. Um in den Zirkel aufgenommen zu werden, müssen Interessenten eine Jury durch eine kurze Lesung überzeugen. Das geschah im vergangenen Jahr per Videokonferenz. Die beiden bekamen ihren Sitz im Kreis.

    Aber: „Jetzt endlich können wir die erste Lesung vor Publikum machen!“, gibt sich Nähle regelrecht hippelig. Denn in der Zwischenzeit erschien beim Droemer-Verlag ihr Debütroman „Zwölf Sünden“, der in einem äußerst plastisch dargestellten Würzburg spielt. Doch Nähle denkt nicht nur an sich allein. Das sieht sofort, wer sich ihr kulturpolitisches Engagement vor Augen führt. So war sie vor ihrem Eintritt in den Autorenkreis wesentlich aktiv für den – eher losen – Lesebühnen-Zusammenschluss Infinite Monkeys und obendrein für das Literaturhaus Würzburg, das, so Nähle, „die Literaturszene zusammenbringen will“.

    Dem Publikum gute Mischung präsentieren

    Ihr Fazit aus ihrer regen Tätigkeit: Sie gewann den Eindruck, dass Dichtung und Schriftstellerei in Würzburg „sehr breit aufgestellt sind“. Und gerade auf einem Literaturfestival sollte „die regionale Szene so breit vertreten sein, wie sie es in Wirklichkeit auch ist“. Dies auch in Hinsicht auf Leserinnen und Leser. So sagt Kirsten Nähle: „Dem Publikum sollte eine gute Mischung geboten werden.“

    Die bietet das MainLit denn auch. Auf die Eröffnungsveranstaltung mit einer lokalen Dreiergruppe folgen insgesamt sieben Lesungen mit regionalen KünstlerInnen, vom Ein-Frau-Abend über die Liebe zur Nazi-Oma bis hin zur Fünferlesung. Angesichts dieser Präsenz findet Kristen Nähle die heimische Szene „super-gut vertreten“.

    Auch Literaturhaus-Sprecherin Elena Riedel stimmt zu: „Ich bin sehr zufrieden mit der endgültigen Auswahl.“

    Startschwierigkeiten sind abgehakt

    Und die kam so: Damit heimische schreibende Kräfte repräsentativ vertreten sind, lud das Kulturamt zunächst zu einem Runden Tisch mit Autorenvertretern, der Stadtbücherei, der Organisationsgruppe „Würzburg liest ein Buch“ u.s.w. Aus diesem flächendeckenden Beackern des literarischen Feldes sprossen Personen- und Themenvorschläge an die Festival-Veranstalter, die die Endauswahl besorgten. Elena Riedel koordinierte diese Informationsflüsse: „Natürlich waren einige Programmvorschläge am Ende nicht mehr dabei. Dafür hat MainLit auch regionale Autorinnen und Autoren selbst eingebracht.“

    Außerdem verdanke die heimische Künstlerschaft den Festivalmachern die Finanzierung und das Beschaffen von Räumen. Die „Startschwierigkeiten“ für die mainfränkische Literatur vor dem ersten MainLit 2019 sind für Riedel jedenfalls „abgehakt“.

    Alle verbleibenden MainLit-Termine Am 16. Juni findet auf dem Gut Wöllried der erste Open-Air-Abend mit dem Titel „Ungehörtes aus dem Keller“ und Mitgliedern des Autorenkreises Würzburg statt. Zwei davon sind neu: Kirsten Nähle (liest aus „Zwölf Sünden“) und Katinka Valerie. Als Herrenriege treten auf: Johannes Jung (liest aus seinem Roman „S“) und Rainer Greubel. Tags drauf am 17. Juni teilt sich die Würzburgerin Ulrike Sosnitza (Roman „Die Glücksschneiderin“) die Bühne mit der Bambergerin Persephone Haasis („Sommer voller Himbeereis“). Am 20. Juni lesen weitere Autorenkreis-Autoren: Udo Pörschke begab sich auf die Spuren des Kriegstagebuchs seines Großvaters, Barbara Wolf liest aus ihrem neuen Roman „Träume, Salz und der Stein der Weisen“ und Magnus P. Kuhn wechselt zwischen literarischen Demonstrationen seiner Nonsens-Erfindungen und Short Storys. Der 21. Juni gehört der fränkischen Mundart: Andreas Arnold trägt „Würzburger Gschichtli“ vor, Klaus Karl Kraus steuert das Mittelfränkische bei. „schuld bewusstsein“ ist das Romandebüt der Bühnenautorin Sonja Weichand, die dramaturgisch geschickt Gegenwart und Zweiten Weltkrieg (in Würzburg) miteinander verwebt, am 22. Juni. „Liebe“ heißt ein weiterer Abend mit Literatur aus Würzburg: Am 23. Juni bringen Reinhard Lechner, Marie Fenzl, Julia Montero Deistler, Dominik Steiner und Andreas Arnold Gedichte und Kurzgeschichten zum Thema. Wenn nicht anders angegeben, beginnen alle Lesungen um 19.30 Uhr im Außenbereich von Gut Wöllried. Quelle: www.main-lit.de

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