Zukünftig will auch die Gemeinde Margetshöchheim von der Leader-Förderung profitieren und hat im Zuge der Ratssitzung am Dienstag einem Beitritt zugestimmt. Dabei wird die Gemeinde Mitglied der lokalen Leader-Arbeitsgruppe (LAG) "Wein, Wald, Wasser" , welche sich aus Gemeinden im Landkreis Würzburg und Main-Spessart zusammensetzt. Zudem beschäftigte sich der Rat mit dem Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr.
LAG-Manager Harald Fröhlich stellte am Dienstagabend dem Margetshöchheimer Gemeinderat die Lokale Aktionsgruppe vor. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von aktuell 28 Kommunen aus dem nördlichen Landkreis Würzburg und dem benachbarten Main-Spessart. Die Förderung stammt aus dem Leader-Programm der EU, welches bereits seit 30 Jahren existiert. Im Fokus steht speziell die Weiterentwicklung und Strukturförderung des ländlichen Raumes. Innerhalb der lokalen Aktionsgruppen sollen lokale Organisationen, Unternehmen, Behörden und auch einzelne Bürgerinnen und Bürger zusammenkommen, um in eigenen Arbeitskreisen mögliche Projektideen für die Gemeinde zu erarbeiten. Neben einer hohen Bürgerbeteiligung wird laut Fröhlich auch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gemeinden "sehr gerne gesehen".
Umgesetzt wurde zum Beispiel der Gramschatzer Zahlenwald
Es bestehe eine "breite Palette" an Fördermöglichkeiten, so Fröhlich weiter. Dies zeigen auch Förderprojekte aus der Vergangenheit, wie der Umbau des Gut Wöllrieds in Rottendorf, die Einrichtung eines Informationspunktes für jüdische Kulturgeschichte in Zell am Main oder auch die Verwirklichung des Gramschatzer Zahlenwaldes. Bei Erfüllung der Voraussetzungen kann die Fördersumme pro Projekt bis zu 200 000 Euro betragen. Wichtig ist, dass die Projekte einen neuartigen Aspekt beinhalten. Als mögliche Projektidee für Margetshöchheim brachte Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) Installationen für den bereits diskutierten Kunst- und Kulturweg zwischen dem neuen Mainsteg und dem Ortskern ins Gespräch. Nachdem die Gemeinde Margetshöchheim seit der Gründung der LAG bereits ein "schlafendes Mitglied" war, erfolgt nun die Umwandlung in eine aktive Mitgliedschaft.

Anschließend berichtete Peter Götz, der scheidende erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, über die vergangenen zwei Jahre. Neben den Einsatzzahlen sind auch die Personalstunden von 2019 bis 2021 leicht gestiegen. Vergangenes Jahr kam die Feuerwehr auf 172 Einsätze, wobei vor allem die sonstigen Einsätze durch die Unterstützung des Corona-Testzentrums deutlich zugenommen haben. Erfreulich zeigte sich Götz angesichts der gestiegenen Mannschaftsstärke von 58 Personen in 2019 auf 63 Personen bis Ende 2021, unter denen sich inzwischen auch zehn Frauen befinden.
Im Katastrophenfall könnte Bevölkerung nicht ausreichend gewarnt werden
Darüber hinaus wurde, nach den Ereignissen im Ahrtal vergangenes Jahr, eine Überprüfung der Meldesysteme durchgeführt. Nach Aussage von Peter Götz hat Margetshöchheim derzeit "keine Möglichkeit im Katastrophenfall die Bevölkerung ausreichend zu warnen". Bürgermeister Brohm deutete an, dass die Gemeinde bereits konkrete Gedanken über eine technische Nachrüstung gefasst habe und mit einem Unternehmen dazu im Kontakt stehe. Entsprechende Mittel seien im Haushalt bereits eingeplant.
Als weitere Herausforderungen benannte Götz den Wegzug von aktiven Einsatzkräften, die Verfügbarkeit von genügend Atemschutzgeräteträgern tagsüber sowie fehlende Kapazitäten im Feuerwehrgerätehaus. Ein besonderes Anliegen war Götz die Mitarbeitergewinnung, Feuerwehr und Gemeinde sollen gemeinsam öffentlich werben, damit auch in Zukunft genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.