„Solange sich das Amt für ländliche Entwicklung an der Kooperation beteiligt, wird auch der Landkreis Würzburg seinen Teil beitragen zum Bau von weiteren Wirtschafts- und Radwegen im Landkreis.“ Diese Zusage machte Landrat Eberhard Nuß bei der offiziellen Übergabe des Radweges zwischen Kist, Eisingen und Höchberg.
Allen Respekt zollte der Kister Bürgermeister Volker Faulhaber all jenen Radlern, die sich am verregneten Samstag mit Nuß zur Frühjahrsradtour aufgemacht hatten. Parallel zur Romantischen Straße galt der erste Abschnitt der Teilstrecke vom Kreisel am südlichen Kister Ortseingang bis zur Ampel-Kreuzung. Mit finanzieller Hilfe aus dem Konjunkturförderprogramm der Regierung wurden in dem Bereich außer dem Radweg auch die Straßenbeleuchtung und die Kanalisation erneuert (Kosten 250 000 Euro).
Die Kosten von 220 000 Euro für den zweiten Teilabschnitt von der Ampel bis zum Kister Ortsende teilten sich Gemeinde und Staatliches Bauamt. Am letzten Abschnitt des Radweges vom Ortsende Kist bis nach Höchberg beteiligte sich das Amt für Ländliche Entwicklung (AlF) zu 45 Prozent, 35 Prozent betrug der Anteil des Landkreises und weitere zehn Prozent steuerte der Zweckverband Naherholung bei.
„Die Herausforderung des dritten Abschnitts bestand darin, dass dabei der Bannwald und weitere geschützte Gebiete betroffen waren“, erinnerte Faulhaber. Nach Meinung des Vorsitzenden des Zweckverbands Naherholung, Klaus Buchner, fügt sich der Radweg zwischen Kist und Höchberg harmonisch in die Natur ein.
Seit 2009 sind in Kooperation mit AlE, Landkreis und Zweckverband rund 50 Kilometer Rad- und Wirtschaftswege neu entstanden. Bei einer Investitionssumme von bisher neun Millionen Euro spricht Nuß „von einem kleinen Wirtschaftsförderprogramm.“ Der Wegebau nütze aber auch der Landwirtschaft, verdeutlichte der Landrat.
Am Ende der traditionellen Fahrrad-Tour hatten sich die 30 Teilnehmer eine Tapferkeitsmedaille verdient. Bei böigem Wind, Regen und nur sieben Grad Plus hatte Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder am Sportgelände in Giebelstadt den Startschuss gegeben. „Wir sind schließlich nicht aus Zucker, und die Natur hat den Regen nötig“, versuchte sich der Landrat als Motivations-Guru, um sich dann mit gutem Beispiel und voller Elan in den Fahrrad-Sattel zu schwingen.
So startete der Tross zum ersten Ziel, dem Industriepark Klingholz. Der vom „Team Orange“ im Feuerwehrzentrum servierte heiße Kaffee kam zur rechten Zeit. Kreisbrandrat Heinz Geißler stellte das mit Baukosten von 2,2 Millionen Euro geschaffene Feuerwehr-Zentrum Klingholz vor. Es dient mit seiner Atemschutzwerkstatt als Ausbildungsort für die 114 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Am Beispiel des Wertstoffhofs des„Team Orange“ in Klingholz erläuterte der Vorstand des Kommunalunternehmens, Alexander Schraml, die Abfallpolitik im Landkreis Würzburg. Mittlerweile bestehen 14 zentrale Wertstoffhöfe.
Von Klingholz aus bewegte sich der Tross über Albertshausen, Lindflur und Reichenberg nach Kist. Zur mehr als verdienten Mittagsrast in der „Kister Höh“ gab's eine deftige Gulaschsuppe. Diese erweckte die von Kälte und Regen klammen Radler ebenso zu neuem Leben wie der vom Landrat spendierte Radler-Schnaps.
Trotz der Stärkung am Mittagstisch zollte der Tross in Kist der Witterung Tribut und ließ auf Empfehlung von Organisator Klaus Buchner, die auf der Route geplanten Orte Eisingen und Kleinrinderfeld für heuer außen vor. So kehrten die Radler ohne weitere Umwege nach Giebelstadt zurück, wo sie im neuen Sportheim erneut mit heißen Kaffee empfangen wurden.
Bleibt ein Wunsch: Dass sich das Wetter bei der Landrats-Radtour 2014 frühlingshafter zeigt.