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KÜRNACH: Mit blauem Auge davongekommen

KÜRNACH

Mit blauem Auge davongekommen

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    Besonders zerstörerisch hatte der Wirbelsturm am 9. März dieser Feldscheune am Ortsrand von Kürnach (Lkr. Würzburg) zugesetzt. 14 Tage später sind hier noch längst nicht alle Schäden behoben.
    Besonders zerstörerisch hatte der Wirbelsturm am 9. März dieser Feldscheune am Ortsrand von Kürnach (Lkr. Würzburg) zugesetzt. 14 Tage später sind hier noch längst nicht alle Schäden behoben. Foto: Foto: Johannes Kiefer

    Es war ein Wetterphänomen, wie man es in der Region Mainfranken nicht kennt. Über Kürnach (Lkr. Würzburg) hingen am 9. März dunkle Wolken, es hagelte, dann spannte sich ein Regenbogen über den Himmel. Aus einer Gewitterwolke entstand plötzlich ein Tornado, der auf einer Strecke von 800 Metern durch den Ort fegte und dann genauso schnell verschwand wie er aufgetaucht war. Laut Feuerwehr waren ihm dabei insgesamt 85 Grundstücke und 53 Häuser im Nordosten von Kürnach im Weg: Dachziegel lösten sich, Bäume stürzten um und Gärten wurden völlig verwüstet. Erstmals in der Geschichte des Landkreises Würzburg wurde der Katastrophenalarm ausgerufen.

    Unmittelbar nach dem Unwetter waren die ersten Helfer schon dabei, die betroffenen Dächer wieder abzudichten und Trümmer von den Straßen zu räumen. Mit vereinten Kräften konnten so die größten Beschädigungen in zwei Tagen beseitigt werden. Im Nachhinein spricht der Kürnacher Bürgermeister Thomas Eberth von großem Glück im Unglück: „Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen. Bei solchen Urgewalten kann man heilfroh sein, dass niemand verletzt wurde.“

    „Langsam kehrt bei uns wieder Normalität ein.“

    Thomas Eberth, Bürgermeister von Kürnach

    Die Kürnacherin Marlene Friedrich wohnt im betroffenen Gebiet der 5000-Einwohner-Gemeinde und ist dankbar für die engagierte Hilfe von allen Seiten: „Man wird nicht allein gelassen in seiner Situation. Es war ein Schrecken für uns, aber die Aufräumarbeiten sind super gelaufen. Gemeinde, Feuerwehr und Firmen haben gut zusammengearbeitet.“ Die fehlenden Ziegel auf ihrem Hausdach konnten schnell ersetzt werden, auch ein Gutachter war bereits da, um den Schaden zu schätzen. „Langsam kehrt bei uns wieder Normalität ein“, sagt Bürgermeister Eberth, „insgesamt ist der Großteil abgearbeitet, nur die Nachbearbeitung der Sturmschädenkostet die Betroffenen jetzt noch Zeit und Kraft“.

    Das Haus der Familie Bauer war vom Tornado ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Mittlerweile ist der Hauptschaden behoben, nur das gesplitterte Dachfenster muss noch ausgetauscht werden. Maria Bauer hat sich in der Zeit nach dem Sturm sehr gut aufgehoben gefühlt. „Im Garten haben uns Freunde geholfen, ansonsten kamen auch verschiedene Firmen. Eine Dachdeckerfirma hat uns sofort 200 neue Ziegel geliefert“, erzählt sie. Ihre Versicherung hat bereits zugesichert, den Schaden am Gebäude zu übernehmen.

    Abwicklung wie bei normalem Sturm

    Bei Tornadoschäden ist das laut Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft so gut wie immer der Fall. „Die Bilder sehen zwar immer sehr spektakulär aus, im Grunde verhält sich die Abwicklung aber wie bei einem normalen Sturm.“ Die Wohngebäudeversicherung decke alle typischen Beschädigungen ab, so auch das teilweise abgedeckte Dach oder die verbogenen Dachrinnen im Fall der Bauers.

    Wird das Auto etwa von umherfliegenden Trümmerteilen getroffen, greife die Teilkaskoversicherung, und wenn Gegenstände innerhalb des Wohnhauses kaputt gehen, sei das ein Fall für die Hausratsversicherung. „Es ist nur wichtig, den Schaden sorgfältig zu dokumentieren und direkt dem Versicherer zu melden. Er kann oft auch hilfreiche Tipps zu Reparatur und dem Vermeiden von Folgeschäden geben“, so Jarosch.

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