Kein Kraut scheint gewachsen zu sein gegen das, was sich seit dem Frühjahr jeden Tag an den Badeseen des Naherholung Zweckverbandes bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) abspielt. Gemächlich bewegen sich etwa 60 Wild- und Nilgänse aus dem Wasser, stürzen sich auf das satte Grün – und hinterlassen auf der Liegewiese jede Menge Kot.
Klaus Buchner, Vorsitzender des Zweckverbandes Naherholung im Landkreis Würzburg, ist sich bewusst, welche Gefahren von den tierischen Ausscheidungen ausgehen können. „Das Schlimmste was uns passieren kann, ist, dass das Gelände wegen der Verunreinigungen durch das Gesundheitsamt gesperrt wird“, sagt er. Einmal monatlich prüft das Gesundheitsamt die Wasserqualität an den beiden Badeseen. In diesem Jahr gab es bisher noch keine Beanstandungen.
Doch eine ungewöhnlich starke Gänsepopulation fordert seit dem Frühjahr die Verantwortlichen im zuständigen Zweckverband Naherholung heraus. Rund 60 Wild- und Nilgänse haben die beiden Badeseen bevölkert.
Ausmaß der Verunreinigungen ist groß
Einzelne Tiere waren nach Beobachtung der Platzwarte Franz-Josef Kreuzer und Manfred Binmüller schon im Vorjahr da. „Aber heuer ist es extrem“, sagt Kreuzer.
Das Ausmaß der Verunreinigungen durch die Ausscheidungen der Vögel ist groß. Folglich muss die Liegewiese von sieben Hektar Größe täglich gereinigt werden. Vor Eintreffen der Badegäste macht sich Platzwart Franz-Josef Kreuzer ab sieben Uhr morgens auf, die am stärksten verschmutzten Bereiche zu säubern. Dazu nutzt er eine Rasenkehrmaschine des Sportplatz-Pflegetrupps aus dem nahen Uettingen.
Die gesamte Liegewiese kann allerdings nicht mit der Maschine befahren werden, im Uferbereich ist die Gefahr zu groß, dass die Kehrmaschine ins Wasser rutscht. Deshalb wird die Uferzone von Hand mit Schubkarren, Rechen und Schaufel gereinigt – und zwar überwiegend von Ein-Euro-Jobbern.
Nach Schätzung von Klaus Buchner kommen alleine durch die „Handlese“ wöchentlich bis zu zwei Kubikmeter Gänsekot zusammen. Weitaus größer ist die Menge, die maschinell aufgesammelt wird. Wie viel das genau ist, will Platzwart Franz-Josef Kreuzer nicht beziffern. „Da sind ja auch eine Menge Gras und Zigarettenstummel mit dabei“, sagt er.
Kehrmaschine als Leihgerät
Die Entsorgung erfolgt über die Kompostierung am Rande des Geländes. Der Kompost, samt Rasenschnitt und Gänsekot wird durch einen örtlichen Winzer als Dünger in die Weinberge eingebracht, sagt der Platzwart.
Die Kehrmaschine ist für die Dauer der diesjährigen Badesaison nur geliehen. Deshalb wird Klaus Buchner der Verbandsversammlung bei deren Sitzung am 22. Juli den Kauf eines Kombigerätes vorschlagen. Damit könnten der Rasenschnitt und das Einsammeln des Gänsekots in einem Arbeitsgang erfolgen.