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REGION WÜRZBURG: Mit Nässe wider die Glätte

REGION WÜRZBURG

Mit Nässe wider die Glätte

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    Individuell: Über den herkömmlichen Tellerstreuer oder Streudüsen des Kombi-Streugeräts lässt sich das Streugut auf die Fahrbahn aufbringen. Rolf Isele (links), für den Hersteller Küpper-Weisser, erklärte die Technik Baudirektor Michael Fuchs (Mitte) vom Staatlichen Bauamt und Landrat Eberhard Nuß (rechts).
    Individuell: Über den herkömmlichen Tellerstreuer oder Streudüsen des Kombi-Streugeräts lässt sich das Streugut auf die Fahrbahn aufbringen. Rolf Isele (links), für den Hersteller Küpper-Weisser, erklärte die Technik Baudirektor Michael Fuchs (Mitte) vom Staatlichen Bauamt und Landrat Eberhard Nuß (rechts). Foto: Foto: Herbert Ehehalt

    Der winterliche Streudienst auf den Straßen im Landkreis Würzburg wird umweltschonender. Das Staatliche Bauamt Würzburg hat in Kooperation mit dem Landkreis ein High-Tech-Streufahrzeug beschafft. Die Umstellung von der bisherigen Feuchtsalz-Streuung zur Sole-Streuung soll erhebliche Einsparungen bringen.

    Der Winterdienst des Staatlichen Bauamts muss 354 Kilometer Bundes-, Staats- und Kreisstraßen betreuen. 25 Prozent der jährlich benötigten 5000 Tonnen Streusalz sollen – bei gleichzeitiger höherer Effizienz – eingespart werden.

    Gewaltig mutet das neue Fahrzeug des Staatlichen Bauamts für den Winterdienst an, das im Winter für freie Straßen sorgen soll. Modernste Technik stecken in dem von den Straßenwärtern Winfried Scheller und Heiko Urlaub gesteuerten orangenfarbenen Brummi. Herzstück des Fahrzeugs ist ein am Fahrzeugheck angebautes Kombi-Streugerät, das sowohl die herkömmliche Feuchtsalz-Streuung als auch die Sole-Streuung ermöglicht.

    Bei der Sole-Streuung wird das Streugut flüssig auf die Fahrbahn aufgetragen. „Die Bürger brauchen sich künftig nicht wundern, wenn die Straßenoberfläche von einem Streufahrzeug benässt wird“, erklärte Betriebsleiter Franz Stegner.

    Einen Anteil von lediglich 20 Prozent Salz hat die Sole-Streuung. Der Rest ist Wasser. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad muss auf die herkömmliche Feuchtsalz-Streuung umgestellt werden, verdeutlicht Baudirektor Michael Fuchs.

    „Nicht wundern, wenn die Straßenoberfläche von einem Streufahrzeug benässt wird.“

    Franz Stegner Betriebsleiter

    Wärme-Sensoren, die ständig die Fahrbahntemperatur messen, liefern dem Fahrer die Informationen ins Fahrzeuginnere. In Millisekunden wird am Armaturenplatz die optimale Streusituation errechnet und die Impulse an die Streudüsen oder den Streuteller geliefert. Je nach Anforderung sind die Sprühköpfe und der Streuteller individuell steuerbar. In einer Breite zwischen 3,75 Metern und 11,25 Meter ermöglichen die über Streudüsen aufgebrachte Sole-Streuung eine eisfreie Fahrbahn – allerdings nur bis zu minus fünf Grad Celsius.

    Bei der herkömmlichen Feuchtsalz-Streuung werden zwischen zehn und 30 Gramm angefeuchtetes Streusalz auf die Fahrbahn aufgebracht. Nur zwölf Prozent des Streuguts bleiben – bedingt durch Windflug – nach nur einer Stunde auf der Fahrbahn. Die Sole-Streuung ermöglicht neben einer längeren Verweildauer des Streuguts auf der Fahrbahn auch eine bessere Dosierung.

    50 Prozent des als Flüssigkeit aufgebrachten Streuguts sind nach den Erfahrungen in Skandinavien nach sechs Stunden noch auf der Fahrbahn vorhanden. Deshalb kann die Sole-Streuung auch präventiv eingesetzt werden, sagt Betriebsleiter Stegner. Daraus folgerte Landrat Eberhard Nuß bei der Präsentation „einen unter Umständen entscheidenden Zeitvorteil für den Flächenlandkreis Würzburg.“

    Wirtschaftlichkeit gepaart mit mehr Sicherheit bezeichnen Fuchs und Nuß die Neuanschaffung. Neben 50 000 Euro für das Kombi-Streugerät kostete das Fahrgestell des Trägerfahrzeugs weitere 150 000 Euro.

    Bei einem Preis von bis zu 80 Euro je Tonne Streusalz im Vorjahr, gehen Fuchs und Nuß davon aus, dass sich die Anschaffungskosten schnell amortisieren: „Bei gleicher Leistung 25 Prozent Einsparung, da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis.“

    Das Staatliche Bauamt will 2012 einen weiteren Kombistreuer sowie ein Gerät ausschließlich für Sole-Streuung anschaffen.

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