Ein stetig steigender räumlicher Bedarf ist für die Mittagsbetreuung in Leinach zu verzeichnen, noch bevor ab August 2026 für Kinder im Grundschulalter bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung besteht. Die Problematik zeigte Bürgermeister Arno Mager (UBL) neben anderen Themen bei der von nur 33 Interessierten, inklusive Ratsmitgliedern und Gemeindebediensteten, spärlich besuchten Bürgerversammlung in der Leinachtalhalle auf.
Einen spontanen Lösungsvorschlag offerierte jedoch der ehemalige Bürgermeister Horst Dietrich. Die Idee stand wiederum in Verbindung mit Magers weiteren Ausführungen, wonach sich auch der gemeindliche Bauhof im Untergeschoss der Grundschule in beengten Verhältnissen befinde. Statt neu erbaute Räume für die Mittags- oder Ganztagesbetreuung außerhalb des Schulgebäudes zu schaffen, schlug Dietrich hierzu eine hausinterne Umnutzung des Bauhofs im Untergeschoss des multifunktionalen Gebäudes vor. Gleichzeitig sah Dietrich eine Auslagerung des Bauhofs an die Material-Lagerflächen im Hirschtal als sinnvoll an.
45 lange Jahre bis zur Zustimmung
Darüber hinaus besteht für die Gemeinde diesbezüglich auch noch die – allerdings vom Gemeinderat im Herbst letzten Jahres abgelehnte – Option einer Beteiligung an der Bauhof-Kooperation der Kommunalen Allianz "Main-Wein-Garten". Dass sich womöglich auch Lösungen im Rahmen innerörtlicher Nachverdichtungen im Bereich der neuen Ortsmitte ergeben könnten, scheint möglich seit der Aufhebung der bisherigen Bauverbotszone parallel der Freistrecke zwischen dem oberen und unteren Leinach. Unglaublich lange 45 Jahre dauerte es, bis die Regierung von Unterfranken dem erst kürzlich zustimmte.
Fakt bezüglich Mittagsbetreuung ist laut Bürgermeister Arno Mager: Von aktuell 129 Grundschülern nutzen 92 die Mittagsbetreuung. Und bei einem für das Schuljahr 2026/2027 erwarteten Anstieg der Schülerzahlen auf 159 Kinder geht Mager von einem Platzbedarf für 120 Kinder zur Betreuung nach dem Unterricht aus. Handlungsbedarf für die Gemeinde bestehe insbesondere deshalb, da für das derzeit genutzte Container-Provisorium nur eine befristete Bau- und Betriebsgenehmigung besteht. Möglicherweise könnten neue Räume auch durch eine veränderte Dachform an der Grundschule entstehen, so Mager. Bei so viel Aufwand für die Kinder fühle er sich grundsätzlich unwohl, weil damit die Senioren vernachlässigt werden, bedauerte Mager.
Weitere Gestaltungsmöglichkeiten
Als weitere laufende Herausforderungen verwies Mager auf die Fortführung der Umfeldgestaltung an der Julius-Echter-Kirche (JEK), die Bauleitplanung für den rund 40 Hektar umfassenden Solarpark Leinach, sowie die Erstellung von Verkehrs-, Sanierungs- und Entwicklungskonzepten. Diese seien durch die Regierung Voraussetzung für spätere Förderungen. Bezüglich der Platzneugestaltung "An der Weeth" ergaben sich durch den Ankauf eines Anwesens für die Gemeinde weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei könnten dort von der Bevölkerung gewünschte öffentliche Toiletten ebenso integriert werden wie bei einer eventuellen Erweiterung des Dorfladens durch ein Café.
Die nach langer Wartezeit im Januar 2023 gestartete Waldflurbereinigung kam laut Mager erneut ins Stocken wegen der Versetzung des bisher zuständigen Sachbearbeiters vom Amt für Ländliche Entwicklung von Würzburg nach München. "Unsere Hoffnungen wurden damit erneut enttäuscht", erklärte Mager.
Bushaltestelle am neuen Baugebiet gewünscht
Dass die Bevölkerung trotz vieler Projekte in Vorbereitungen noch konkrete Wünschen haben, bestätigte sich in der Fragerunde. So wurde eine Bushaltestelle angeregt in Nähe des neuen Baugebiets "Linde 2". Laut Bürgermeister Arno Mager könnte diese tatsächlich entstehen auf einer vorhandenen Freifläche am Ortseingang an der Gabelung Goldstraße / Würzburger Straße.