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Gramschatz: Möglicher Windpark bei Gramschatz: Zwei Windenergie-Befürworter äußern scharfe Kritik

Gramschatz

Möglicher Windpark bei Gramschatz: Zwei Windenergie-Befürworter äußern scharfe Kritik

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    Befürchtungen, dass infolge der Fortschreibung des Regionalplans eine größere Anzahl von Windrädern in Ortsnähe entstehen könnten, sorgen derzeit im Rimparer Ortsteil Gramschatz für Unruhe. "Was hier entstehen soll, finde ich schon ziemlich heftig", stellte Bettina Bötsch in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats fest.

    Nachdem die reguläre Tagesordnung abgearbeitet war, gab es deutliche Worte einiger Gramschatzer Räte. Sie verwiesen darauf, dass nach jetzigem Stand bis zu 17 Windräder in einem Halbkreis angeordnet, um den Ortsteil herum entstehen könnten. "Das kann ich mir gut vorstellen, dass es beunruhigend ist, wenn man so etwas in Gramschatz kriegt", fasste sie Stimmen zusammen, die ihr aus dem Ortsteil zugetragen wurden.

    Die Kritik kommt von überraschender Stelle. Bötsch ist Rätin der den Grünen nahestehenden Interessengemeinschaft Umwelt-Rimparer Liste (IGU-RL) und gehörte der Bürgergenossenschaft an, die 2017 drei Windräder auf einer Anhöhe nahe dem Ortsteil aufstellen wollte. Das Vorhaben war jedoch an einem verlorenen Bürgerentscheid gescheitert. Sie ist ebenso wenig eine Gegnerin der Windenergie wie Parteikollegin Christine Frötschner. Es gelte "genau hinzuschauen, was verträgt so ein kleines Dorf wie Gramschatz", sagte sie. Ihr ist es zu wenig, wenn der Bürgermeister wie auch nun im Rat auf das seit 2022 geltende Windenergie an Land-Gesetz verweist. "Der Bund hat das so vorgegeben, da machen wir nichts dran", so die Feststellung von Bürgermeister Bernhard Weidner, die er nun im Rat wiederholte. Damit verbunden ist die Rücknahme der bayerischen 10H-Abstandsregelung gegenüber Wohngebieten.

    Es brodelt im Ort

    Die Befürchtungen, die nun auch den Rat erreichten, sind Folge einer nicht-öffentlichen Versammlung mit den Eigentümern. Weidner bestätigte in der Sitzung, dass es im Ort brodelt. Wenig erfreut von Spekulationen über Erweiterungsgebiete ist die Regionsbeauftragte des Regionalen Planungsverbandes Würzburg (RPV), Brigitte Ziegra-Schwärzer: "Aktuell läuft die vorbereitende Abstimmung mit den betroffenen Fachbehörden, um die fachliche Eignung der potenziell in Frage kommenden Flächen zu prüfen." Der Entwurf einer Gebietskulisse werde erst Ende Januar 2025 beraten und beschlossen. Es folge die Beteiligung der Öffentlichkeit, die Abwägung der eintreffenden Stellungnahmen und schließlich der endgültige Beschluss, den der Planungsausschuss des RPV fast.

    Wie ein Windpark aussehen könnte, sei derzeit "hochspekulativ", bestätigt Weidner. "Derzeit ist es an den Flächeneigentümern, zu sagen, wir machen mit oder nicht", verweist Bürgermeister Weidner. Bei dem sogenannten "Flächenpooling" schließt die Gemeinde mit ihnen Verträge. Dies biete ihr die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen für die spätere Ausschreibung eines Projektanten zu setzen. "Es gibt einen guten Rücklauf in Gramschatz, aber auch für Rimpar", so der Bürgermeister.

    Gramschatzer Wald weiterhin tabu

    Sicher ist, dass der Gramschatzer Wald – auch der Staatswald – für Planungen weiterhin tabu ist. Er ist bis auf kleine Randbereiche nördlich von Gramschatz als Fauna-Flora-Habitat ausgewiesen. Wahrscheinlich ist dagegen, dass das bestehende vorhandene Windvorranggebiet WK35 nordöstlich Gramschatz deutlich wächst und die Windvorbehaltgebiete Hausen und westlich Rimpar auf der Höhe zwischen Rimpar und Güntersleben eine Höherstufung erfahren.

    Die große Anzahl der Windräder, die man nun für Gramschatz befürchtet, erklärt sich dadurch, dass auch  Arnstein mit seinem Ortsteil Binsbach zusätzliche Windräder plant. Dass neue Windräder gebaut werden, scheint außer Frage. "Die Windräder kommen, es ist nur die Frage, wer sie baut", stellte dazu CSU-Sprecher Christian Reith fest.

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