Mit authentischem Lächeln, ausgeglichener Ausstrahlung und nicht zuletzt der Akustikgitarre fällt es nicht schwer sich vorzustellen, dass der junge Sänger den Sympathiefaktor sofort inne hat. Myller (Aussprache: Miller) heißt mit bürgerlichem Namen Lukas Müller und ist 23 Jahre alt. In Würzburg studiert er Medienkommunikation, pendelt aber für musikalische Zwecke in die Heimat Gießen.

Das Gitarre Spielen hat sich Myller mit 15 Jahren selbst beigebracht. Aktuell probiere er sich auch am Klavier aus, aber das habe noch nichts mit spielen können zu tun, scherzt er im Interview mit der Redaktion. Seine Familie sei nicht außergewöhnlich musikalisch. So sei er der erste, der ein Instrument spiele. Eine gesangliche Ausbildung habe er nicht genossen, allerdings habe er in seiner Kindheit in Kinderchören gesungen.
Als musikalische Vorbilder nennt der 23-Jährige beispielweise Sam Fender und Charlie Puth. Zwar höre er privat auch gerne deutschsprachige Musik, aber er würde die Künstlerinnen und Künstler nicht direkt Vorbilder nennen. Vielmehr lasse er sich von der Musik anderer inspirieren, setze aber seine eigenen Ideen um.
Seine Eltern stehen auf seinem Weg hinter ihm
Als bisher aufregendsten Moment seiner musikalischen Karriere beschreibt Myller den Auftritt im ZDF Morgenmagazin. Davor habe er die Nacht vor Aufregung nicht geschlafen, berichtet er. Größeres Ziel ist es, irgendwann mal in der Festhalle in Frankfurt am Main oder in der Kölner Lanxess Arena zu spielen. "Das ist natürlich noch ein langer Weg, beziehungsweise ein Stück Arbeit, aber schauen wir mal was wird." Außerdem möchte er gerne ein größeres Album schreiben.

Volle Unterstützung erhält der gebürtige Gießener von seinen Eltern. Zwar hätten diese den Plänen ihres Sohnes gegenüber anfänglich Vorbehalte gehabt, aber sie hätten ihm nie den Weg versperrt. Selbstverständlich erinnere ihn seine Mutter von Zeit zu Zeit daran, sein Studium nicht zu vergessen. Solange er sich dadurch aber absichere, unterstützen die beiden ihn vollkommen.

Sowieso will Myller seinen Abschluss machen, um etwas in der Hand zu haben. "Das ist auf jeden Fall mein Ziel." Auch wenn er fest entschlossen ist, seine musikalische Karriere weiterhin zu forcieren und auszubauen, hat er damit einen Plan B, falls es mit der Musik nicht klappen sollte. Entsprechend sei es auch nicht immer leicht, vor allem in Klausurenphasen.
Alles hinschmeißen und mit der Musik aufhören, wollte Myller aber bisher nicht. Geduld, so beschreibt er, sei der Schlüsselfaktor. Dennoch habe es Momente gegeben, in denen er ins Stocken geraten sei. Gerade während der Corona-Pandemie gab es - abgesehen von sozialen Netzwerken - nur wenige Optionen, die eigene Reichweite wie beispielweise durch Live-Auftritte zu erweitern.
Es sei in Ordnung, auch Selbstzweifel zu haben und mit sich selbst zu kämpfen
Auf die Frage hin, was ihn von anderen abhebe und mit erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern verbinde, antwortet er, dass er das notwendige Feingefühl besitze und gleichzeitig durchsetzungsfähig sei. Darüber hinaus könne er gut mit Menschen umgehen und verfüge über das notwendige Durchhaltevermögen.
Durch seine Musik möchte er erreichen, dass sich die Menschen emotional weniger alleine fühlen. Mit einer Kombination aus tiefgehenden Texten und Pop-Musik sollen sich die Hörenden darauf einlassen können. Myller möchte vermitteln, dass es normal ist, zeitweise mit sich selbst zu kämpfen. "Auch ich habe Selbstzweifel ..., da muss man den Kopf oben halten. Aber es ist auch in Ordnung, sich mal so zu fühlen".
Die Shows spielt er zusammen mit Gitarrist Andreas Jung und Schlagzeuger Jan-Patrick Wallentin. In der Kombination spielen sie seit Anfang des Jahres 2022. Auch wenn Myller die Lieder selbst schreibe, stimme er diese in der Feinfassung mit den beiden ab. Bis irgendwann das große Album erscheint bleibt es allerdings nicht ruhig um den jungen Sänger. Seine Fans können sich bereits auf das neue Lied freuen, das am 10. März erscheint.