Bewusster leben, aber wie? Das zeigte die Green Fair Messe am vergangenen Wochenende in der Posthalle. Nach der erfolgreichen Erstauflage im vergangenen Jahr wurde die Posthalle nun bereits zum zweiten Mal in eine grüne Oase in Paletten-Stil verwandelt. Auf der Suche nach Inspiration strömten trotz des guten Wetters zahlreiche Besucher in die Posthalle. Über 60 regionale und überregionale Aussteller und Experten des nachhaltigen Lebens präsentierten ihre fairen und ökologischen Produkte und Ideen. Von veganem Essen und Kosmetik über E-Mobilität bis hin zu ethisch nachhaltigen Geldanlagen – die Messe war ein bunter Mix, der die unterschiedlichsten Möglichkeiten aufzeigte, umweltbewusster zu leben.
Ein bewusster Lebensstil fängt im Kleinen an und ist oft leichter umzusetzen, als es scheint, sagt Mitorganisator der Messe, Christian Rupp. Dabei müsse man gar nicht viel verändern und sich nur auf neue Ideen einlassen. Um über genau diese Innovationen zu informieren, rief der Eventmanager der Posthalle, Karl Miller, die Green Fair Messe 2017 ins Leben. Eine Messe die frischen Entwicklungen Raum gibt, Platz lässt für Diskussion und Veränderung anstößt.
Ökologische Mode
Dass Nachhaltigkeit im Alltag anfängt, zeigte beispielsweise „Bambudent“ mit ihrer alternativen Zahnbürste aus nachhaltigem und schnell wachsendem Bambus. Ebenso präsentierte „Halm“ mit seinem wiederverwendbaren Strohhalm aus Glas, wie in der Gastronomie viel Plastikmüll vermieden werden kann.

Mehrere faire Modelabels bewiesen zudem, dass ökologische Mode längst nicht mehr nur der Filz-Pulli ist. Auf der Fashion Show der Green Fair Messe zeigten viele junge Modemacher, dass auch aus nachhaltigen Materialien stilvolle und qualitativ hochwertige Mode gezaubert werden kann. Auch Würzburger Modelabels wie „Liten Lycka und Jac“ oder die Schneiderei „Hubert & Hubert“ bewiesen, dass es mit ökologischer Mode längst Alternativen zu Modeketten gibt. Vielen geht es beim Kleiderkauf längst nicht mehr nur um Hauptsache billig, sondern immer mehr um einen bewussten und verantwortungsvollen Konsum, sagen die Designer.
Arbeitsplätze schaffen
Neben nachhaltigen Produkten präsentierten auch Organisationen wie die „Ein Doller Brille e.V.“, wie nachhaltige Entwicklungshilfe funktionieren kann. Vor fünf Jahren entwickelte ein Lehrer aus Erlangen das Komplettsystem, mit dem Brillen in unterschiedlichen Sehstärken kostengünstig produziert werden können. Durch die Ausbildung von Einheimischen vor Ort werden so bereits in neun Ländern Brillen produziert, durch Sehtests an Bedürftige angepasst und Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Würzburger „Brauchbar GmbH“ zeigt sich als Nachhaltigkeitsvorbild, indem sie mit ihren Secondhand-Geschäften Recycling fördern und zudem Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose schaffen.
Der Mix aus den verschiedenen Kategorien Energie, Leben, Mode, Trinken und Essen, Mobilität und Kosmetik bot den geschätzten 3500 Besuchern einen umfangreichen Einblick in das, was heute bereits alles möglich ist. Unterstützt wurde dies zudem von der Vortragsbühne, auf der Aussteller als auch Redner aus Gesellschaft und Politik referierten.
Ein bewusster Lebensstil kann einfach sein, bewies die Green Fair Messe. Und das Interesse der Besucher zeigte, dass auch immer mehr Menschen den Konsumwahn kritisch sehen und den Mut zu Veränderung haben.