„Unterwegs in einem besonderen Anliegen“ sind die Würzburger Kreuzbergwallfahrer, wenn sie sich am Montag, 20. August, vom Würzburger Neumünster aus wieder auf den Weg machen zum heiligen Berg der Franken. Im Vorfeld der diesjährigen Kreuzberg-Wallfahrt beschenkten die Zimmerer-Lehrlinge der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen die Bruderschaft zum Heiligen Kreuz. Die ist Organisator der seit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stattfindenden Wallfahrt. Als Projektarbeit zum Abschluss ihres ersten Ausbildungsjahres erneuerten die angehenden Zimmerleute die Bedachung des Bildstocks in der „Wildfuhr“ im Klauswald zwischen Euerdorf und Stralsbach.
Alljährlich vom 20. bis 24. August findet die Wallfahrt der Kreuzbruderschaft von Würzburg zum Kreuzberg in der Rhön und zurück zum Neumünster in Würzburg statt. Die Anfänge der „Bruderschaft zum heiligen Kreuz“ reichen in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück: 1647 vereinigten sich zwei fromme Würzburger Gemeinschaften zu einem Bund. Die heuer zum 365. Mal stattfindende Wallfahrt feiert somit in diesem Jahr ein Jubiläum. Den Bildstock in der Willfuhr passieren die Würzburger Wallleut als siebte Station stets bei Sonnenaufgang ihres zweiten Wallfahrtstages und auf dem Rückweg am vierten Wallfahrtstag zum Abschluss der Sakramentsandacht.
Für die Zimmerer-Lehrlinge der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen war die Bedeutung des Bildstocks und das diesjährige Wallfahrtsjubiläum Anlass, die Kreuzbruderschaft im Vorfeld zu beschenken. Unter Betreuung der beiden praktischen Fachlehrer Elmar Brehm und Andreas Pfeuffer widmeten die Nachwuchs-Zimmerer ihre Projektarbeit zum Abschluss des ersten Ausbildungsjahres der Bedachung des Bildstocks in der „Wildfuhr“ im Klauswald, Nähe Bad Kissingen.
Erst wurde die morsche Bedachung im Frühjahr komplett demontiert. „Dabei wurde das Dachkreuz in Mitleidenschaft gezogen und zerbrach“, berichtete Elmar Brehm. Doch mit Akribie bereiteten die Zimmerer-Lehrlinge die brauchbaren Teile aus Lärchenholz wieder auf. Morsche Teile wurden ersetzt, ein neues Dachkreuz und eine komplett neue Dacheindeckung aus einzeln angefertigten Schindeln wurden aus Wassereiche hergestellt. Für die Reinigung fand sich ein Steinmetz, der „für ein Vaterunser der Wallfahrer“ den Stein von Moos und Algen befreite, freut sich der im Vorjahr ausgeschiedene Präfekt der Bruderschaft, Karlheinz Greser.
Das vollendete Werk übergaben die Zimmerer-Lehrlinge an die Bruderschaft. Diese bedankte sich mit einer kräftigen Brotzeit. Darüber hinaus möchte sich die Würzburger Kreuzbruderschaft an der Beschaffung von Werkzeugen für die Nachwuchs-Handwerker beteiligen, kündigte die neue Präfektin Barbara Schebler an.
Hierzu bittet die Kreuzbruderschaft im Zusammenhang mit der diesjährigen 365. Wallfahrt um Spenden. Aber auch andere Wallfahrten, die den Bildstock auf ihrem Weg zum Kreuzberg passieren, sind zu einer Spende aufgerufen.
Bankverbindung: Liga-Bank Würzburg, Konto 3005887, BLZ 75090300