Am 18. Juli 2019 findet im Vorhof des ehemaligen Frauenklosters Unterzell die Uraufführung des Theaterstücks „Herr, öffne meine Lippen“ statt. Autor des auf Prozessakten und jüngsten Forschungen beruhenden Stücks ist Roman Rausch.
Der Hexenprozess gegen die adelige Maria Renata Singer von Mossau hat seinerzeit ganz Europa in Atem gehalten, Würzburg und Zell gerieten in den Fokus der Weltöffentlichkeit, heißt es in der Ankündigung. Kaiserin Maria Theresia hatte sich entsetzt geäußert, der Papst drohte mit Bloßstellung des Würzburger Fürstbischofs und ein „Hexereikrieg“ beschäftigte die Gelehrten in In- und Ausland über die folgenden Jahre.
Ein besonderes Augenmerk in dem neuen Theaterstück gilt den am Prozess beteiligten Personen – die „besessenen“ Schwestern, der Abt von Oberzell und der berühmte Aufklärer Johann Caspar Barthel. Wer waren sie und was hat sie veranlasst, die bis dahin unbescholtene Ordensfrau als Hexe zu beschuldigen? Am 21. Juni 1749 verbrannte sie auf dem Scheiterhaufen im Höchberger Hexenbruch.
Die Gemeinde Zell hat das Stück bei Roman Rausch in Auftrag gegeben, Norbert Bertheau vom Theater Ensemble Würzburg wird es mit Amateuren aus der Region inszenieren und im Juli am Originalschauplatz der Tragödie, im Vorhof der heutigen Versöhnungskirche auf die Bühne bringen.
Aufführungen: 18.,19., 20., 26., 27. Juli, jeweils um 20 Uhr (bis ca. 22.30 Uhr); Ort: Vorhof des ehemaligen Frauenklosters Unterzell.
Kartenvorverkauf (ab Mai) Rathaus Bürgerbüro Zell, Tel. (0931) 468781; Buntstifte Station Zell: Tel. 0157-56935905 und (0931) 30192950 sowie in Würzburg im Falkenhaus: Tel. (0931) 37-2398.