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Würzburg: OB-Wahl in Würzburg: Wie Schuchardt moderat angreift

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OB-Wahl in Würzburg: Wie Schuchardt moderat angreift

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    Bevorzugt moderate Töne, kann aber auch mal anders: OB Christian Schuchardt bei seiner Festrede auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion.
    Bevorzugt moderate Töne, kann aber auch mal anders: OB Christian Schuchardt bei seiner Festrede auf dem Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion. Foto: Daniel Peter

    Am Dreikönigstag haben nicht nur die Sternsinger viel zu tun, sondern auch Würzburgs Christsoziale. Denn am 6. Januar findet regelmäßig auch der Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion statt, und üblicherweise wird dazu im Congress Centrum Würzburg (CCW) meist ein Politpromi aus dem Freistaat oder dem Bund begrüßt.

    In diesem Jahr verzichtete die CSU auf Besuch von auswärts und überließ zehn Wochen vor der Kommunalwahl die Bühne für die Festrede lieber ihrem Spitzenkandidaten Christian Schuchardt, der am 15. März seinen OB-Posten verteidigen will. Angesichts von sechs Mitbewerbern um den Chefposten im Rathaus und zuletzt eher schwacher Wahlergebnisse bei der Landtags- und der Europawahl weiß man bei der Würzburger CSU, was die Stunde geschlagen hat. Vor allem angesichts der erstarkten Grünen geht es um die Verteidigung der Spitzenposition bei den Stadtratsmandaten (derzeit 16) und natürlich um das OB-Amt. 

    Will die Kommunikation der CSU verbessern: Fraktionschef Wolfgang Roth, mit Stellvertreterinnen Judith Jörg, Christine Bötsch (zugleich CSU-Kreisvorsitzende) und Sonja Buchberger (von links) .
    Will die Kommunikation der CSU verbessern: Fraktionschef Wolfgang Roth, mit Stellvertreterinnen Judith Jörg, Christine Bötsch (zugleich CSU-Kreisvorsitzende) und Sonja Buchberger (von links) . Foto: Daniel Peter

    CSU will politische Erfolge "besser transportieren"

    Beim Neujahrsempfang 2019 hatte CSU-Kreisvorsitzende Christine Bötsch mit Blick auf das verlorene Landtagsmandat von einem "bitteren Jahr" 2018 gesprochen. Auch 2019 war es nicht gut gelaufen, als die CSU bei der Europawahl in Würzburg hinter den Grünen gelandet war. Stadtrats-Fraktionschef Wolfgang Roth setzte deshalb bei seiner Begrüßung auch auf klare Abgrenzung vom politischen Hauptkonkurrenten: "Wir sind eine freiheitliche Fraktion und gegen eine Regelungswut, wie sie von den Grünen regelmäßig gefordert wird." Defizite der eigenen Partei sieht Roth vor allem in der Kommunikation: "Es gelingt uns oft nicht richtig, unsere politischen Erfolge zu transportieren." 

    Schon bei der Nominierungsversammlung für die Stadtratsliste Anfang Oktober hatte die CSU erkennen lassen, dass sie die Unsicherheiten der vergangenen zwei Jahre hinter sich lassen will. OB Christian Schuchardt, der in den vergangenen knapp sechs Amtsjahren bei der CSU nicht immer unumstritten war, kommt dabei inzwischen die Hauptrolle zu. Zwischen ihm, dem CDU-Mitglied, und der Würzburger CSU passt kein Blatt Papier – das war bereits im letzten Herbst die Botschaft und war es auch am Montag im CCW. 

    Schuchardt sieht sich als Mann der moderaten Töne

    Dort zeigte sich Schuchardt nahezu ausschließlich in der Rolle, in der er sich mit Blick auf den 15. März am liebsten sieht – als präsidiales Stadtoberhaupt:  "In einer Stadtgesellschaft ist es ganz wichtig zusammenzuführen, Spaltungen gar nicht erst aufkommen zu lassen, sondern das Verbindende zu suchen." Zurzeit gebe es in Bayern nur eine Volkspartei, die dazu in der Lage sei: die CSU. "An einer Sprache erkennt man ein Regime", sagte Schuchardt, deshalb stehen ich und alle, mit denen ich gerne Politik mache, für moderate Töne." 

    Gut 500 Gäste folgten der Einladung zum CSU-Neujahrsempfang im CCW.
    Gut 500 Gäste folgten der Einladung zum CSU-Neujahrsempfang im CCW. Foto: Daniel Peter

    Gemeinsamkeit, Konsens, Brücken bauen: Die Begriffe zogen sich als roter Faden durch Schuchardts Rede, der sich dann jedoch – moderater Ton hin oder her – einen Seitenhieb auf seine Mitbewerber nicht verkneifen wollte. Eine Verwaltung mit mehreren tausend Mitarbeitern zu führen sei "etwas anderes, als in einer Schulklasse zu unterrichten, etwas anderes, als Radiomoderator zu sein, und etwas anderes, als auf einem hinteren Platz in einem großen Parlament Platz zu nehmen", sagte Schuchardt und spielte damit auf die Lehrer Martin Heilig (Grüne) und Sebastian Roth (Linke) sowie auf Radiomoderator Volker Omert (FWG) und die ehemalige Europaabgeordnete Kerstin Westphal (SPD) an. 

    Konsensstrategie auch beim Thema Klima und Umwelt

    Vor den gut 500 Gästen zog Schuchardt erwartungsgemäß eine positive Bilanz seiner Amtszeit und wusste natürlich auch, welches Megathema in Würzburg die Kommunalwahldebatte deutlich mitbestimmen dürfte: Klima und Verkehr. Auch hier setzt Schuchardt auf seine Konsensstrategie: Es dürfe nicht darum gehen, Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und ÖPNV-Nutzer gegeneinander auszuspielen. Er selbst fahre gern mit dem Fahrrad, "aber deswegen habe ich keine eingebaute Vorfahrt".

    Ob die Strategie aufgeht? Mit Blick auf den 15. März mischten sich bei den Gesprächen nach dem offiziellen Teil optimistische mit nachdenklichen Tönen.

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