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Ochsenfurt: Ochsenfurt: Warum die Zuckerfee ihrer Nachfolgerin das Ehrenamt wärmstens empfiehlt

Ochsenfurt

Ochsenfurt: Warum die Zuckerfee ihrer Nachfolgerin das Ehrenamt wärmstens empfiehlt

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    Luisa Zips ist seit 2018 Zuckerfee in Ochsenfurt.
    Luisa Zips ist seit 2018 Zuckerfee in Ochsenfurt. Foto: AHA Design Anke Hartenstein

    Als Luisa Zips vor fast vier Jahren im Ochsenfurter Rathaus das Krönchen der Zuckerfee aufs Haupt gesetzt wurde, konnte noch niemand ahnen, dass ihre Amtszeit anders verlaufen würde als geplant. Denn in den vergangenen beiden Jahren fand fast nichts von dem statt, was das Amt der Ochsenfurter Symbolfigur ausmacht: Feste, Messen, Empfänge, touristische Veranstaltungen. Corona hatte das öffentliche Leben beinahe gänzlich zum Erliegen gebracht. Ausgerechnet jetzt, wo die meisten pandemiebedingten Beschränkungen fallen und Veranstaltungen wieder möglich werden, möchte Luisa Zips ihr Amt an eine Nachfolgerin übergeben.

    Die Stadt Ochsenfurt geht deshalb mit einem Aufruf, sich zu bewerben, an die Öffentlichkeit. Gesucht werden, so die Mitteilung der Tourist-Info, "junge Damen." Ist das eigentlich noch zeitgemäß, und ist es gerecht? "Wir hatten tatsächlich überlegt, ob wir uns nicht auch einen Mann vorstellen könnten", sagt die Leiterin der Tourist-Info Katharina Felton im Gespräch mit der Redaktion. Wie dessen Stellenbeschreibung dann anstelle von Zuckerfee heißen könnte, war das erste Problem gewesen. Außerdem hätte die Erfahrung aus der Vergangenheit gezeigt, dass sich tatsächlich zumeist junge Damen für solche Aufgaben interessieren - wie bei den Weinprinzessinnen.

    Die Zuckerfee wird vorerst für ein Jahr gewählt

    Ansonsten macht die Stadt nur wenige Vorgaben. Mindestens 18 Jahre alt sollten die Bewerberinnen sein und einen Führerschein haben, denn die Zuckerfee wird öfter zu Terminen außerhalb der Stadt eingeladen, häufig abends und an Wochenenden. Da sei es von Vorteil, wenn die Zuckerfee ohne zusätzlichen Chauffeur mobil ist, teilt die Tourist-Info mit. Üblicherweise wird die Zuckerfee vorerst für ein Jahr gewählt, je nach Lust und Laune beziehungsweise der zeitlichen Kapazität kann sich die Amtszeit aber auch verlängern. So wie bei Luisa Zips.

    "Es war eine super schöne Zeit."

    Luisa Zips, Ochsenfurter Zuckerfee seit 2018

    "Es war eine super schöne Zeit", sagt die mittlerweile 23-Jährige im Gespräch mit der Redaktion. 2018 übernahm sie das Amt von ihrer Vorgängerin Selina Sönmez, und stieg auch gleich richtig groß ein. "Bei der Landesgartenschau in Würzburg war mein erster Auftritt", erinnert sie sich. Ihre Heimatstadt in anderen Orten der näheren und weiteren Umgebung vertreten zu dürfen, war für sie genau das Richtige. Damals machte Luisa Zips eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau in einem Reisebüro, die sie inzwischen abgeschlossen hat. Alles, was mit touristischer Vermarktung zu tun hat, interessierte sie schon bei ihrem Amtsantritt als Zuckerfee.

    Während der ersten beiden Jahre, also 2018 und 2019, erlebte Luisa Zips so ziemlich alles mit, was ein Ehrenamt wie das der Zuckerfee zu bieten hat. Und hat es genossen. "Ich konnte für mich persönlich viel mitnehmen, und es sind auch Freundschaften entstanden." Insbesondere mit den Weinprinzessinnen der Region, die sie bei den verschiedensten Auftritten immer wieder traf, versteht sie sich gut. Im Laufe der Zeit sei sie bei ihren Ansprachen, die sie stets selbst verfasste, immer sicherer und selbstbewusster geworden und habe rhetorisch dazu gelernt, sagt sie.

    Kleine Mädchen sammeln Autogrammkarten von der Zuckerfee

    Überrascht hatte sie ganz am Anfang die Ansage aus der Tourist-Info, es müsse noch ein Foto-Shooting für die Autogrammkarten stattfinden. "Was für Autogrammkarten?" fragte sich Luisa Zips, erfuhr aber schon bald, warum. "Bei den Weinfesten kommen die kleinen Mädchen im Dirndl und fragen danach", sagt sie. Die Kinder seien richtig glücklich, wenn sie ein Autogramm von einer Weinprinzessin oder der Zuckerfee ergattern können. Natürlich bestehe das Amt nicht nur aus Autogrammstunden und Party machen. "Man repräsentiert ja die Stadt."

    Ab 2020 änderte sich dann alles. Es kam die Corona-Pandemie und damit das Erlahmen beinahe sämtlicher öffentlicher Veranstaltungen. "Da fand fast gar nichts statt", erinnert sich Luisa Zips. Dass sie das Amt ausgerechnet nach so einer flauen Zeit abgibt, stört sie dennoch nicht. "Ich gehe ja nicht, ohne etwas erlebt zu haben", sagt sie im Hinblick auf die ersten beiden Jahre. Potenziellen Nachfolgerinnen legt sie das Ehrenamt ans Herz: "Ich kenne keine negativen Aspekte. Und es öffnen sich viele Türen."

    Katharina Felton freut sich auf die Bewerbungen

    Sie selbst wird sich zunächst auf ihr berufliches Fortkommen konzentrieren. Seit letztem Jahr arbeitet Luisa Zips für ein Yachtcharter-Unternehmen in Würzburg, wo es ihr sehr gut gefällt. Und vielleicht, sagt sie, gibt es bis zur Ochsenfest angepeilten Amtsübergabe noch die eine oder andere Gelegenheit, ihre drei Dirndl auszuführen.

    Jetzt ist Katharina Felton gespannt auf die neuen Bewerberinnen. Diese sollten sich mit der Stadt und der Region identifizieren und ein freundliches und höfliches Auftreten haben, so Felton. Die Einsätze als Zuckerfee würden finanziell honoriert, versichert ist man während dieser Zeit auch. Nach einem persönlichen Vorstellungsgespräch mit den Kandidatinnen trifft eine Jury ihre Wahl.

    Bewerberinnen können sich bis 15. Juni 2022 an die Tourist-Info der Stadt Ochsenfurt in der Hauptstraße 39 wenden oder eine Mail an zuckerfee@stadt-ochsenfurt.de schicken. Die Bewerbungsunterlagen sollen ein oder mehrere Fotos enthalten, einen Steckbrief zu beispielsweise Alter, Größe, Haarfarbe, Ausbildung bzw. Beruf, Hobbys, und eine kurze Begründung für die Bewerbung.

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