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Würzburg: ÖPNV: Das neue 365-Euro-Ticket in der Kritik

Würzburg

ÖPNV: Das neue 365-Euro-Ticket in der Kritik

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    Der öffentlich Nahverkehr soll durch das neue 365-Euro-Ticket attraktiver werden. Doch es gibt auch Kritik.
    Der öffentlich Nahverkehr soll durch das neue 365-Euro-Ticket attraktiver werden. Doch es gibt auch Kritik. Foto: Thomas Obermeier

    Mehrere bayerische Städte legen zurzeit Konzepte für das sogenannte 365-Euro-Ticket vor. Auch in Würzburg nimmt es Formen an. So soll laut Stadtverwaltung zeitnah untersucht werden, wie viele Kosten auf Verkehrsbetriebe und Stadt zukommen. Auch der Stadtrat gab grünes Licht. Kritik gibt es dennoch.

    Kritik aus den Reihen des Stadtrats 

    Stadtrat Hans Werner Loew (SPD) kritisiert beispielsweise den geringen Umfang des Tickets und stellt fest: "Die Ankündigung war sehr viel größer als das Ergebnis". Seiner Meinung nach braucht es ein Ticket, dass auch soziale Unterschiede miteinbeziehe. Er fordert daher ein Sozialticket. Konkretisiert wurde es nicht. Er erkennt außerdem eine Abweichung von der bisherigen Verkehrspolitik des bayrischen Staates. Erstmals werde der Tarif mit Hilfe einer bayerisch finanzierten Förderung gesenkt, so der Stadtrat. 

    Auch Matthias Pilz von den Grünen zeigt sich enttäuscht:"Das Konzept bleibt deutlich hinter den Wünschen zurück". Er bemängelt auch den "relativ geringen" Nutzen für die Stadtbevölkerung und strebt an, sich mit einem kostenlosen Nahverkehr für unter 18 Jährige zu beschäftigen. 

    Wolfgang Roth, Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion, "freut sich über die Förderung". Aber er bemängelt einen zu geringen Unterschied gegenüber den bisher bestehenden Abo-Tickets. Rechnungen dieser Redaktion haben ergeben: Das neue Ticket wird ungefähr zu einer jährlichen Ersparnis von 100 Euro für die Auszubildenden und Schüler führen. Im Vergleich zu Nürnberg ist das deutlich weniger. Dort können bis zu 300 Euro jährlich gespart werden. 

    Leser zeigen sich unzufrieden

    Auch unter den Lesern gibt es Kritik an der neuen Fahrkarte. Besonders die angesprochene Zielgruppe der Schüler und Auszubildenden wird als Problem angesehen. Ein Leser meint: "Gerade für erwachsene Personen, Erwerbsfähige und Rentner wäre das 365-Euro-Ticket ein Anreiz, auf den ÖPNV umzusteigen." Schüler und Auszubildende würden ohnehin regelmäßig mit dem öffentlichen Nahverkehr und nicht mit dem Auto fahren. Der Umweltschutz werde daher nicht vorangebracht, so die Leser. Trotz der angesprochenen Schwächen sind 75 Prozent der über 600 Teilnehmer einer nicht-repräsentativen Umfrage für das geplante 365-Euro-Ticket. 

    Noch sind nicht alle Details bekannt

    Was noch geklärt werden muss ist, wer unter die Kategorie "Schüler" fällt. Ob beispielsweise auch Sprachschüler von dem neuen Angebot profitieren können, ist noch fraglich. Auch ist man sich seitens der Stadt noch nicht im Klaren, wie das Ticket abgerechnet wird. Stadtkämmerer Robert Scheller geht von einer Lösung mit monatlichen Wertmarken für das neue Tickets aus. Damit soll auch dem Problem der unterschiedlich Ausbildungen entgegen gekommen werden. Falls die Ausbildung beispielsweise nur zweieinhalb Jahre dauert, sei so eine flexible Nutzung des Tickets möglich.

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