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Oesfeld: Oesfeld: Bürgerversammlung stimmt über Standort für Funkmast ab

Oesfeld

Oesfeld: Bürgerversammlung stimmt über Standort für Funkmast ab

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    Eine BOS-Digitalfunk-Anlage am Oesfelder Feuerwehrhaus würde den Hofberich stark verkleinern.
    Eine BOS-Digitalfunk-Anlage am Oesfelder Feuerwehrhaus würde den Hofberich stark verkleinern. Foto: Antje Roscoe

    Im Landkreis Würzburg wird seit etlichen Jahren ein Digitalfunknetz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben – also Blaulicht-Organisationen – (BOS) aufgebaut. Derzeit wird am Lückenschluss gearbeitet, um die letzten weißen Flecken zu versorgen, denn 2023 sollen die Feuerwehren des Landkreises umgestellt sein.

    Während der Funkmast Gaurettersheim inzwischen im Baugenehmigungsverfahren steckt, ging es für Oesfeld plötzlich wieder zurück auf Start – obwohl alles in trockenen Tüchern schien: Einem Gemeinderatsbeschluss entsprechend, dass die Funkanlage auf dem Dach und die dazugehörige Technik im Hof des Feuerwehrhauses errichtet werden solle, folgten die entsprechenden Verträge und Planungen.

    Massiver und teurer Rückschlag für BOS-Digitalfunk

    Relativ spät im Verfahren, so rekapituliert es Stefan Klein, von der Autorisierten Stelle (AS) des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA), zeigte sich dann "keine große Zustimmung für den Standort Feuerwehrhaus". Es sei heiß hergegangen im Gemeinderat. Von dem dann weitgehend zugebauten Feuerwehrhof über die Immissionen mitten im Ort reichten die Argumente gegen den Digitalfunkmasten auf dem Feuerwehrhaus. Eine Alternative neben dem Sportplatz wurde benannt und sollte auf Tauglichkeit geprüft werden.

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    Dass diese Turbulenzen durchaus einen massiven und kostspieligen Rückschlag darstellten, lies Klein nicht unerwähnt, befand sich doch die Planung nach zwei Jahren bereits in der Bauanlaufphase und hatte große Hürden bis hin zur Freigabe der Ausschreibung genommen. Der Vorlauf sei jeweils groß, nachdem es sich um ein bundeseinheitliches Netz handelt, verdeutlichte er. Etwa 12 300 Euro externe Kosten seien bislang etwa für Planungsbüros, Statik und Gutachten angefallen.

    Kommune muss auf Entschädigung von 5000 Euro verzichten

    Die eigenen Kosten des Freistaats für die Tätigkeit des Staatlichen Bauamtes Würzburg und bei der AS Bayern sind dabei nicht eingerechnet. Ein Alternativgrundstück müsse deshalb wenigstens kostenneutral sein, hatte er den gut 30 Oesfeldern bei der eigens angesetzten Bürgerversammlung erklärt. Und auch auf eine einmalige Aufwandsentschädigung von 5000 Euro müsse die Kommune bei einem Standortwechsel zu diesem Zeitpunkt verzichten.

    Warum die Bürgerversammlung erst jetzt komme? "Viele Kosten und Ärger hätte man sich sparen können, wenn die Veranstaltung vor einem Jahr gewesen wäre", reklamierte ein Besucher. Nachdem aber alle jetzt handelnden Personen von Bürgermeister Peter Ernst über den Gemeinderat, selbst Stefan Klein und der ebenfalls anwesende Ralph Königmaier als zuständiger Partner des BLKA für die Verträge zwischenzeitlich neu in den Vorgang eingestiegen waren, erschien es müßig, die Ursache des Problems zu suchen.

    Die Bürgerversammlung zum Standort für in einen BOS-Digitalfunk fand Corona-konform in einer Maschinenhalle statt.
    Die Bürgerversammlung zum Standort für in einen BOS-Digitalfunk fand Corona-konform in einer Maschinenhalle statt. Foto: Antje Roscoe

    Als Lösung und Prüfauftrag stand die Alternative Sportplatz im Raum, die mit einem höheren Masten ebenfalls tauglich erschien und offenbar auch zur Nutzung für Anbieter von Mobilfunk tauglich wäre. Nicht aber für einen Anwohner, der sich lautstark als nicht einverstanden erklärte, noch bevor Klein seine Lösungsvorschläge vorgestellt hatte. Dieser hatte vorsichtshalber alle Gemeindegrundstücke im "Suchkreis Oesfeld" auf ihre Tauglichkeit hin abgeprüft und priorisiert.

    Standort "Am Trieb" wurde bei Versammlung favorisiert

    Fünf diskussionswürdige Alternativen zu Feuerwehrhaus und Sportplatz gab es, wobei der vorgeschlagene Standort "Am Trieb" auf der Versammlung favorisiert wurde. Ein Funkmast mit einer Höhe von etwa 50 Metern wurde dort von der Funkplanung für das BOS-Netz als "gut" eingestuft – eventuell sogar mit Nutzungsmöglichkeiten im benachbarten Baden-Württemberg – und sei auch für den Mobilfunk tauglich.

    Was Klein als "ein mit Sicherheit zukunftsgerichtetes Unterfangen" ansah, gefiel auch der Corona-konformen Bürgerversammlung in einer Maschinenhalle. Die Kombination mit Mobilfunk hatte ein Bürger gut geheißen. Bis zum Bau des BOS-Digitalfunks ist es jetzt wieder ein langer Weg und auch mit einem möglichen neuen Gemeinderatsbeschluss sei das letzte Wort noch nicht gesprochen.

    Die Träger öffentlicher Belange müssten gehört werden, es ist mit zwei Jahren Planungs- und Prüfungsphase zu rechnen. Immerhin scheint jetzt Konsens zu bestehen. "Ich denke, damit können wir Oesfelder leben", sagte ein Teilnehmer der Versammlung. Zeitlich ist es jetzt allerdings bereits knapp, bis 2023 alles geregelt zu bekommen.

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