Ein auf dem Gut Wöllried geplantes Open-Air-Festival sorgt für Wirbel in Rottendorf: Während der eigentliche Antrag, der die Diskussion in den Gemeinderat brachte, nämlich im Innenhof vor der Kulturscheune einen Freischankbereich einzurichten, ohne größere Schwierigkeiten das Gremium passierte, trafen jedoch die offensichtlich laufenden Vorbereitungen für das Freiluftspektakel auf Kritik. Besonders das Fehlen eines Sicherheitskonzepts für die Großveranstaltung wurde vor Weihnachten mehrfach in Sitzungen angesprochen.
Dem Gesamtnutzungskonzept für den Wöllrieder Hof, das auch den Umbau der früheren Scheune für eine gastronomische Nutzung und eine Event-Gastronomie vorsah, hatte der Gemeinderat im Dezember 2015 zugestimmt. Auch das Landratsamt hat dies einige Monate später genehmigt. Bürgermeister Roland Schmitt kündigte dennoch an, mit dem Betreiber, dem Würzburger CSU-Stadtrat Wolfgang Roth, das Gespräch zu suchen und darauf zu bestehen, dass er einen genauen Ablaufplan vorlegt und dabei auch Ab- und Zufahrt sowie Aspekte der Sicherheit darstellt. Zu einem späteren Zeitpunkt solle der Gemeinderat nochmals über alle die Gemeinde betreffenden Fragen entscheiden.
Die beiden Räte Volker Hauck und Klaus Friedrich von der BWG ergänzten, dass es schon jetzt bei größeren Hochzeitsfeiern Beschwerden wegen Lärmbelästigung gegeben habe. Ein "Schau‘n mer mal" sei in diesem Fall nicht angebracht, betonte Hauck. Leicht könne aus einer einmaligen Genehmigung auch ein jedes Jahr wiederholter Dauertermin werde, gegen den die Gemeinde keine rechtliche Handhabe mehr habe. Seiner Ansicht nach ist ein Lärmgutachten für die über Pfingsten geplante Drei-Tages-Veranstaltung nötig.
Als Außenfläche für die Bewirtung der Gäste der Kulturscheune ist der Innenhof des Gutshofs vorgesehen. Dafür ist eine Freischankfläche von 500 Quadratmetern rund um den neuen Brunnen eingeplant. Laut Antrag soll sie ausdrücklich nur für Veranstaltungen oder Feiern, die in der Kulturscheune stattfinden, herangezogen werden. Der Antrag für eine zusätzliche Freischankfläche war nötig geworden, weil die Bayerische Bauordnung lediglich eine verfahrensfreie Fläche von 40 Quadratmetern vorsieht.
Doch auch ein Großveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr mit den Schürzenjägern zu ihrem 150sten Jubiläum sorgt für Aufregung: Großplakate, die bereits seit Wochen und noch mindestens bis kurz vor Weihnachten an den Ortseinfahrten für die Alpenrocker warben, trafen auf Kritik. Einige sehen hierin einen Verstoß gegen die Gleichbehandlung der Vereine. Wenn alle so für ihre Veranstaltungen werben würden, drohe ein "Schilderwald", kritisierte Klaus Friedrich.
